Das klare Nein der Wirtschaftskammer zur Sonntagsöffnung bröckelt. Wie die Kleine Zeitung berichtete, sieht Präsident Franz Pacher im Schreiben an einen Villacher Unternehmer, "dass sich die Diskussion in einem touristischen Zentrum wie Villach lohnen würde".

Neue Varianten? Auch Villachs Kammerchef Gerhard Karl ist bereit, über Varianten nachzudenken. "Die Wirtschaftskammer muss sich klar positionieren", fordert Villachs Bürgermeister Helmut Manzenreiter. "Momentan will man dort keinem weh tun, man befindet sich in einem Zwiespalt."

Nicht generell öffnen. Es wäre nicht sinnvoll, jeder Gruppe Recht zu geben, so der Bürgermeister, der sich vom offenen Sonntag im Kern der Altstadt eine Chancengleichheit erwartet. "Ich habe Karl zu einem Gespräch eingeladen." Er habe dieser Tage viele Diskussionen zu dem brisanten Thema geführt: "Generelle Sonntagsöffnung war nie mein Ziel, es geht um bestimmte Branchen in einer bestimmten Zone." Das Problem der Kinderbetreuung wäre lösbar: "Wir haben in der Khevenhüllerschule zwei Hortgruppen, die könnte man öffnen."

Falsch verstanden. Franz Pacher fühlt sich indessen falsch verstanden: "Ich bin offen für Maßnahmen zur Frequenzankurbelung in der Altstadt und eine breite Diskussion darüber, aber zu allererst müssen wir im heurigen Sommer die längeren Öffnungszeiten am Abend ausprobieren, dann können wir eventuell über zwei offene Sonntage vor Weihnachten reden." Grundbedingung wäre die Gewerkschaft einzubinden. Auch in weitaus größeren Städten als Villach würde am Sonntag kein Geschäft aufsperren. Pacher: "Es macht einfach keinen Sinn.<