Helle Aufregung am Fuße des Tscheltschnigkogels in Judendorf im Südwesten Villachs: Während der Aushubarbeiten für das Bürogebäude einer Finanzierungsfirma geriet der gesamte Hang in Bewegung, in der Genottehöhe Straße entstanden Risse, auch in einigen Gärten klaffte plötzlich die Wiese auseinander, an Umgrenzungsmauern riss der Beton.

Straßensperre. Josef Oberzaucher, der den Bauherrn vertritt, leitete sofort Gegenmaßnahmen ein, um noch schlimmeren Schaden und eventuelle Gefahr von den zukünftigen Nachbarn abzuwenden: "Wir wollten nichts riskieren und haben eine Gegenschüttung aufgebracht, um sichernden Gegendruck zu erzeugen." Oberzaucher holte gerichtlich beeidete Sachverständige und Geologen, um die Lage zu prüfen. Die Straße zum Gasthof Genottehöhe war für einige Zeit sogar gesperrt, derzeit ist sie einspurig befahrbar, allerdings nicht für den Schwerverkehr.

Bauakt geprüft. Vizebürgermeister und Baureferent Richard Pfeiler eilte Montag mit den Beamten der Baupolizei zum Lokalaugenschein: "Wir prüfen gerade den Bauakt, um zu checken, ob alle Auflagen eingehalten wurden."

Sensibler Hang. Oberzaucher hat die Aushubarbeiten einer Spezialfirma übergeben, die sich mit Hangsicherungen auskennt: "Vielleicht hat es da Probleme mit den statischen Berechnungen gegeben, das werden jetzt die Fachleute untersuchen." Nachbarn in Judendorf wollen wissen, dass der "Hang besonders sensibel ist, vor allem, weil er Wasser birgt" und gewarnt haben.

Pfeiler jedenfalls will auch den Landesgeologen zu Rate ziehen, um die Hangbewegung endgültig zu klären. Derzeit werden Probebohrungen durchgeführt, um die Verhältnisse im Untergrund zu klären.