Warum reichen sich Pfadfinder weltweit zur Begrüßung die linke Hand? Etwa, weil sie vom Herzen kommt? - Franz Hopfgartner, Mitbegründer und Leiter des in St. Martin bei Rosegg gelegenen internationalen Pfadfinder-Lagers kennt die Antwort: "Robert Baden-Powell, der Begründer unserer Bewegung, war lange in Afrika, dort legen die Krieger als Zeichen der Begrüßung ihren Schild ab, den sie in der linken Hand tragen, zeigen sich offen, man tritt sich ganz ohne Barriere und Vorbehalt gegenüber." Eben diese Offenheit für Menschen, der gesamten globalen Gesellschaft wolle man damit zum Ausdruck bringen. Die mit über 41 Millionen Mitgliedern in 216 Ländern größte Kinder und Jugendbewegung setzt dabei etwa auf bewusstes Leben in und mit der Natur, die Förderung individueller Fähigkeiten, Überkonfessionalität, kritisch-reflexives Denken, Ehrenamtlichkeit, und nicht zuletzt: gemeinschaftliches Abenteuer. "Strom gibt's bei uns im Lageralltag praktisch keinen - und das wird auch geschätzt", erzählt der rüstig wirkende 80-Jährige schmunzelnd, "man glaubt es kaum, nach zwei, drei Tagen interessieren sich sogar die wenigsten noch für ihr Smartphone".