War es von der Natur so eingerichtet, dass man sich an seine frühe Kindheit kaum erinnert, damit man sie überlebt?" Die Villacher Schriftstellerin Simone Schönett wirft in ihrem neuesten Roman "Der Private Abendtisch" verstörende Fragen auf und beleuchtet damit eines der meistverdrängten Tabus - sexuelle Gewalt an Babys und Kleinkindern. "Ich finde es geradezu fahrlässig, davor Augen und Ohren zu verschließen", sagt die viel beschäftigte und weit gereiste Autorin, die auf zahlreiche Veröffentlichungen und Literaturpreise blicken kann. Bei aller Schwere dieser bedrückenden wie wichtigen Thematik sei sie aber darauf bedacht gewesen, den fiktiven Text - fernab jedes Voyeurismus - durch exakte Komposition "unaufdringlich und leichtfüßig" zu gestalten.