Ob Sättel, Autositze, Taschen, oder natürlich Schuhe - wenn es um Leder geht, kennt er sich aus. Viktor Irmann ist Schuhmacher in dritter Generation. 1905 gründete sein Großvater Mattheus Irmann den Betrieb in der Rennsteinerstraße. "Und nachdem es Tradition war, dass ein Kind den elterlichen Betrieb übernimmt und mein Bruder mit meinem Vater zerstritten war, wurde ich 1968 Nachfolger", erzählt Irmann. Wobei ihn seine Eltern überreden mussten. "Damals habe ich gerade eine Lehre im Handel absolviert. Heute bin ich dankbar, dass ich doch den Schuhmacherberuf ergriffen habe. Das Verkaufen war eigentlich eh nichts für mich." Während er im Winter im Geschäft der Eltern arbeitete, tourte er im Sommer als Musiker durchs Land. "Von meinem Onkel habe ich einen Mercedes geschenkt bekommen und konnte daher ein Schlagzeug transportieren. Das war unglaublich gefragt. Ich brachte mir das Spielen selber bei und war eine Zeit lang sehr viel unterwegs."