Am Ende des 18. Jahrhunderts verlor St. Veit das Privileg des Eisenhandels, damit hatte der Wohlstand der Bürger ein jähes Ende. Der Bau der Bahnlinie von St. Valentin an der Donau nach Villach brachte schlagartig eine Wende. Museumsdirektor Josef Kejzar recherchierte für die diesjährige Sonderausstellung: „Die Trassierung der Bahnlinie wurde zuerst von den Gewerken des Görtschitztales bestimmt, aber die St. Veiter Bürger konnten die Verlegung eines Bahnhofes vom Zollfeld nach Glandorf erreichen.
Am 19. Oktober 1868, nach nur eineinhalbjähriger Bauzeit, erfolgte die Eröffnung. Der Bau von Eisenbahnereinrichtungen mit Werkstätten, Verschubanlagen und Heizhäusern machte St. Veit zur Eisenbahnerstadt. Schließlich wurde auch die Trasse über Goggerwenig und Tschirnig in einer weiten Schleife näher zum Zentrum nach St. Veit verlegt und seit 1912 ist der neue Personenbahnhof in Betrieb.“ Da die kleine Kirche in Tschirnig beim Bahnbau abgetragen wurde, hat man angeblich den neuen Bahnhof mit einem „Kirchturm“ geschmückt. Und es wird erzählt, dass die Muse von Kaiser Franz Josef, Katharina Schratt, ihren Einfluss am Wiener Hof zugunsten der schönen Jugendstilfassade des neuen Bahnhofgebäudes geltend machte.