Mittwochvormittag in Straßburg: Motiviert trifft ein Großteil der dort lebenden 53 Asylwerber in der Stadtgemeinde zum wöchentlichen Deutschkurs ein. Eine Familie wendet sich freudestrahlend an Deutschlehrer Harald Unterberger. „Positiv“, ruft der Mann aus Afghanistan, man umarmt sich herzlich. Der lang ersehnte positive Asylbescheid ist da. Das nächste Ziel: Die Stadt Salzburg, um dort ein neues Leben aufzubauen. „Wir versuchen den Menschen für ihr Leben in Österreich die wichtigsten deutschsprachigen Begriffe mit auf den Weg zu geben“, erklärt Unterberger.

Integration funktioniert

Dass die Integration in Straßburg funktioniert, bestätigt auch Friedrich Monai vom Wirtschaftshof: „An die 20 Asylwerber erscheinen bei uns regelmäßig zur Arbeit.“ Straßenkehren, Rasenmähen, Reinigungsarbeiten – die Arbeitspalette ist breit gefächert. „Den Menschen geht es in erster Linie darum, eine Beschäftigung zu haben. Das ewige Herumsitzen und Warten belastet viele“, sagt Monai. Kleinere Hoppalas können bei der täglichen Arbeit schon passieren: „Wenn ein falsches Rasenstück gemäht wurde oder private Blumenbeete leer gejätet wurden, dann entschuldigt man sich eben bei den jeweiligen Besitzern.“ Deren Verständnis sei aber da, viele bringen Getränke vorbei oder bieten Kekse an. Von 7 Uhr bis um die Mittagszeit wird gearbeitet, 110 Euro darf ein Asylwerber maximal im Monat verdienen. Ob man die 31 Asylwerber, die in den nächsten Tagen nach Pöckstein kommen, auch integrieren wird können, sei laut Monai noch fraglich: „Wir werden es natürlich versuchen.“

„Gute Erfahrungen“

In Weitensfeld leben derzeit 17 Asylwerber, auch dort funktioniert die Mitarbeit. „Wir haben gute Erfahrungen gemacht“, sagt Bürgermeister Franz Sabitzer (ÖVP). In Hüttenberg und Friesach, wo in den letzten Wochen Asylwerber angekommen sind, steht man einer Mitarbeit ebenfalls optimistisch gegenüber. 22 Personen aus Syrien und dem Irak sind seit vier Tagen in der Gemeinde Kappel untergebracht. „Bei Bedarf werden wir die Menschen natürlich unterstützen“, sagt Amtsleiter Werner Glanzer.
In der Gemeinde Klein St Paul und der Stadt St. Veit selbst gibt es keine diesbezüglichen Anfragen. Bürgermeister Gerhard Mock (SPÖ) wartet hier vielmehr auf die Kontaktaufnahme seitens des Landes und der Steuerungsgruppe in der Bezirkshauptmannschaft betreffend einer akkordierten Vorgehensweise.