Der Jahreswechsel steht schon bald vor der Tür. Für viele Gemeinden bedeutet das Haushaltsdebatten. So manche Diskussion in den Gemeinderäten fördert kontroverse finanzielle Vorgänge zutage. Beispielsweise wurden im Terrassenbad Klein St. Paul im vergangenen, verregneten Sommer lediglich 12.000 Euro durch Eintritte lukriert. Die Ausgaben für Personal, die für das Kassieren eben dieses Entgelts anfallen, werden mit 20.000 Euro beziffert. „Wieso tun wir uns das an und geben das Bad nicht gleich frei“, fragte Gemeinderat Josef Zechner (ÖVP) bei der jüngsten Sitzung und erntete damit mehr Zustimmung als Gegenwind. Für viele Familien würde das eine finanzielle Erleichterung bedeuten. Dennoch würden entscheidende Faktoren gegen diesen Vorschlag sprechen. „Diese Mitarbeiter geben Schlüssel für Kabinen und Kästen aus. Das darf der Bademeister nicht“, sagt Bürgermeister Hilmar Loitsch (SPÖ).
„Händische“ Zählung
Zudem würde man durch den Eintritt immer wissen, wie viele Menschen sich im Bad aufhalten. Laut Sicherheitsbestimmungen dürfen maximal 400 Personen zur gleichen Zeit im Terrassenbad sein. Die Gäste werden beim Eingang „händisch“ gezählt. Überschritten wurde diese Zahl noch nie. Für den gesamten Betrieb wurde im Voranschlag für das kommende Jahr ein Abgang von 87.000 Euro berechnet. „Ein großer Brocken für uns“, wie Loitsch eingestand.
Auch Amtsleiter Erich Hubmann steht einem „freien“ Bad skeptisch gegenüber. Denn bei einem schönen Sommer würde man auch genügend einnehmen, um die beiden Arbeitsplätze an der Kasse zu erhalten. Und solche Bäder seien für die Gemeinden grundsätzlich defizitär. „Entweder man leistet es sich, oder eben nicht“, sagt Hubmann. Einzig denkbares Finanzierungsmodell sei eine Beteiligung der umliegenden Gemeinden, die von diesem Angebot für Touristen und Bürger profitieren.