Am Sonntag steht die Nationalratswahl auf dem Programm. Erstmals dürfen diesmal auch 16-Jährige ihre Stimme abgeben. Die Kleine Zeitung hat sich in verschiedenen Schulen im Bezirk St. Veit umgehört: Wie gut werden Jugendliche auf ihren ersten Urnengang vorbereitet?

Stundenplan adaptiert. Im Gymnasium St. Veit wurde der Stundenplan für das erste Wahljahr der 16-Jährigen leicht adaptiert. Direktor Rudolf Elpelt: "Im Rahmen des Geschichte-Unterrichts gibt es bei uns normalerweise in der 7. und 8. Schulstufe das Fach Politische Bildung. Da Jugendliche mit 16 wählen dürfen, wird seit diesem Schuljahr bereits in der vierten Klasse mit Politischer Bildung begonnen." Und die Schüler im Gymnasium zeigen auch Interesse am politischen Geschehen. Paulin Klärner (16): "Ich gehe wählen, weil ich der Meinung bin, dass sich an der jetzigen Situation etwas ändern sollte. Die Jugendlichen mit 16 werden vor den Wahlen stark beeinflusst und lassen sich schnell beeindrucken, deshalb halte ich Wählen mit 16 nicht für sinnvoll."

Ärger über Gesetzeslage. Anni Lattacher, Leiterin vom Oberstufenrealgymnasium Gurk, ärgert sich über die Gesetzeslage: "Wählen darf die Jugend ab 16, Politische Bildung ist erst ab der siebenten Klasse vorgesehen. Wir haben aber einen jungen, engagierten Lehrer, der das Fach von der fünften bis zur achten Klasse unterrichtet." An der Höheren Lehranstalt für Wirtschaftliche Berufe in St. Veit sind auch die Schüler für mehr Politik im Unterricht. "Es sollte speziell in der Unterstufe mehr davon geben", sagt Sabrina Schreilechner (16).

Politische Bildung. Auf die Herabsetzung des Wahlalters musste man in der Landwirtschaftlichen Fachschule in Althofen nicht reagieren. "Wir haben von Anfang an ab der ersten Klasse Politische Bildung", sagt Direktor Sebastian Auernig.