"Es herrscht der absolute Ausnahmezustand", sagt Otto Unterweger. Er ist der Osttiroler Gebietsbauleiter der Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) und einer der Topbeamten des Bezirks. Seit 2018 ist in seiner Organisation nichts mehr, wie es war. Windwürfe, Schneedruck, Starkregen und Borkenkäfer setzten zu. Die Schutzwälder sind massiv belastet, teilweise sogar bedroht. Damit einher geht ein höheres Risiko für den besiedelten Raum. Greift der Forstschutz nicht mehr ausreichend, wird es gefährlich. Den Lawinenverbauungen wird dann eine noch höhere Relevanz beigemessen. Auch Verbauungen von Wildbächen unterliegen regelmäßigen Erneuerungen und Adaptierungen. Die Natur schläft nicht und ist im ständigen Wandel – nicht zuletzt durch den menschengemachten Klimawandel. Das hat man zuletzt in den Gemeinden Lienz und Gaimberg gemerkt, als der Grafenbach 2021 nach einer Großrutschung aufgrund von Schneedruck bestehende Schutzbauten zerstörte. Rund sechs Millionen Euro müssen alleine für dieses Projekt in die Hand genommen werden.