Die Zeit heilt Wunden. Diese Binsenweisheit hat während der vergangenen Monate teilweise zugetroffen. Jene Schafbauern, die im Sommer des Vorjahres große Verluste an Tieren durch Risse von Wölfen hatten, konnten sich halbwegs beruhigen. "Man vergisst, der Schmerz lässt nach", sagt etwa Josef Gietl aus Anras. Und er fasst neuen Mut: "Wir treiben heuer noch einmal auf. Daheim lassen geht nicht, verkauft habe ich sie, wie einmal angedacht, auch nicht." Gietl hat im Vorjahr zehn Schafe verloren. Insgesamt wurden auf Anraser Almen 89 Schafe gerissen.