Frau Nenning, wann kam die Kunst zu Ihnen beziehungsweise wie kamen Sie zur Kunst?
1964 in meinem 17. Lebensjahr. Ich beendete einen Rundgang in der Städtischen Galerie Lienz mit dem Kommentar: "Wenn das meine Werke wären, dann hätte ich sie nicht ausgestellt, sondern in den Papierkorb gesteckt!“ Der akademische Maler Leo Ganzer hörte dies und forderte mich auf, ich solle doch zeigen, was ich mache. Ein Rückzug kam für mich nicht in Frage. Ich legte eine Mappe mit Druckgrafik vor. Daraufhin ging mir die Einladung zu, mit einem Linolschnitt zur „Weihnachtsausstellung der Osttiroler Künstler“ beizutragen. Es folgte eine ermutigende Kunstkritik im Osttiroler Boten und die Einladung zu einer Präsentation in Kärnten. Damit waren für mich die Weichen gestellt.