Schon etliche Jahre widmet Georg Glahn sein Leben dem sozialen Engagement. Der 70-Jährige war über 25 Jahre Rettungssanitäter, davon 17 Jahre Ortsstellenleiter in Sillian. Als der gelernte Koch in seine verdiente Pension ging, ließ er die Jungen ans Werk. Doch ganz ohne ehrenamtliche Arbeit konnte Glahn nicht leben. So kam ihm der Gedanke, eine Tafel in Sillian zu eröffnen, was er 2015 in die Tat umsetzte. "Nach einem Informationsabend meldeten sich 30 Freiwillige, die unbedingt mithelfen wollten", so der Teamleiter über den Start. Die derzeit 28 ehrenamtlichen Helfer versorgen 26 Familien.

Für Glahn ist es eine schöne Aufgabe, den Familien immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubern zu können – da braucht es keine anderen Hobbys. Er ist selbst mindestens einmal pro Woche vor Ort, kümmert sich aber auch um die Spendenakquise. In Sillian wird die Tafel gut angenommen. Doch es gibt auch Schattenseiten: "Gerade am Land trauen sich viele Familien nicht so richtig, zu einer Tafel zu gehen. Sie möchten nicht als arm gelten und Hilfe von außen annehmen müssen." Durch das positive Feedback werde es für Bedürftige einfacher, diesen Schritt zu wagen.

Familie mit sozialer Ader

Glahn hat seine soziale Ader auch an seine Kinder weitergegeben. Alle Familienmitglieder betätigen sich ehrenamtlich. Für dieses großartige Engagement erhielt die Familie 2018 den DDr.-Lauda-Preis für insgesamt 130 Jahre Rotes Kreuz. "Ich bin stolz auf meine Familie. Mich macht es glücklich, wenn ich Menschen helfen kann und es ist umso schöner, diese Leidenschaft mit der ganzen Familie teilen zu können", sagt Glahn.

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