Um das Jahr 1870 wurden in der kleinen Osttiroler Gemeinde Thurn erstmals die Riesenratschen hergestellt. Seitdem wird der Brauch jedes Jahr zu Ostern am Karfreitag und Ostersamstag ausgeübt. Die Ratschen sind bis zu zwei Meter groß und wiegen um die 10 Kilogramm. Die älteste Ratsche, mit der geratscht wird, ist noch ein Original aus den 1870er Jahren. Neuere Ratschen werden von den Ausschussmitgliedern selbst hergestellt. Hauptsächlich bestehen diese aus Holz. Beim Schwingen der Ratschen entsteht durch die Drehung einer Holzplatte, die über die Zähne eines hölzernen Zahnrades schnarrt, der charakteristisch ratschende Ton. Im Volksmund heißt es, dass die Glocken über Ostern nach Rom fliegen, um dort geweiht zu werden. Daher ertönt in den Ostertagen statt dem klassischen Glockenton das Ratschen der Holzkonstruktionen.