Über 55.000 Impfungen wurden im Land Tirol alleine am vergangenen Wochenende verabreicht. Deshalb setzt das Land seine Impfkampagne fort und bietet ab dem kommenden Wochenende besonders niedrigschwellig direkt in 50 Tiroler Gemeinden Erst- Zweit- und Drittstiche an - darunter sechs Osttiroler Kommunen. Exemplarisch rief der Matreier Bürgermeister Andreas Köll (ÖVP) zur Impfung auf. In einem Schreiben, adressiert an 4200 impffähige Bürgerinnen und Bürger, beziehungsweise deren Erziehungsberechtigte, beginnt er: "Liebe Matreierinnen und Matreier! Die Corona-Infektionszahlen stiegen zuletzt so rasant wie nie zuvor." Er betont die hohe Sieben-Tage-Inzidenz und die gleichzeitig noch immer unterdurchschnittliche Durchimpfungsrate Osttirols. Matrei habe (Stand 25. November) nur eine Vollimmunisierungsrate von 58 Prozent. Er hebt im Gegensatz dazu die Gemeinde St. Jakob (Vollimmunisierung von 72 Prozent) mit lediglich sieben Corona-Positiven am 25. November hervor. "Dies ist ein weiterer, unbestreitbarer Beweis dafür, wie gut die Impfung wirkt!", schreibt Köll.

Da jede Impfung zähle, organisiert die Marktgemeinde in Kooperation mit dem Land Tirol erneut eine Impfaktion für alle Bürgerinnen und Bürger. Dies gelte auch insbesondere für die Drittimpfungen (Booster-Impfungen), da der Impfschutz nach einer gewissen Zeit nachlasse und eine ansteckendere Mutation ("Delta-Variante") grassiert. Der Bürgermeister, der auch Obmann des Gemeindeverbandes Bezirkskrankenhaus Lienz ist, schreibt über die Sicherheit der Impfung und fügt Zitate von Universitätsprofessor Günter Weis (Uniklinik Innsbruck) und Universitätsprofessorin Daniele Karall (Uniklinik Innsbruck) über die Drittimpfung sowie die Kinderimpfung hinzu.

Andreas Köll appelliert an seine Mitbürger: Mit der Impfung können liebgewonnene Veranstaltungen zurückkehren und  unerfreuliche Maßnahmen beendet werden
Andreas Köll appelliert an seine Mitbürger: Mit der Impfung können liebgewonnene Veranstaltungen zurückkehren und unerfreuliche Maßnahmen beendet werden © Ruggenthaler

Höhere Impfquote soll "unerfreulichen Zustand" beenden

Das Impfgeschehen hat direkte Auswirkungen auf die Tauerngemeinde. "Wenn die Impfquote höher wäre, beispielsweise ähnlich hoch wie in St. Jakob in Defereggen, so würde es die für uns alle leider zwangsweise verordneten, äußerst unerfreulichen Maßnahmen nicht geben und wir könnten schon längst wieder größere Veranstaltungen, Feierlichkeiten, Sportveranstaltungen, und dergleichen, besuchen", schreibt Köll. Doch durch den jüngsten Lockdown ("und nur durch diesen") fallen heuer wieder die beliebten "Matreier Klaubauftage" aus, der Seniorentag sowie die Jungbürgerfeier müssen abgesagt werden. "Liebe Matreierinnen und Matreier: Wenn wir alle zusammenhelfen und uns möglichst zahlreich impfen lassen, sollte dieser absolut unerfreuliche Zustand bald der Vergangenheit angehören", schließt der Ortschef seinen Appell. 

Das Schreiben in gesamter Länge haben wir zum Download bereitgestellt:

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Impfaufruf der Gemeinde Matrei