Rund 40 Besucher, weniger als erwartet, kamen zur Eröffnung der Ausstellung „Tiroler Musikleben in der NS-Zeit“ in die Lienzer Spitalskirche. Während die Nordtiroler Ausstellungsmacher Franz Gratl und Matthias Breit die Hintergründe erklärten, regte die Lienzer Bürgermeisterin Elisabeth Blanik (SPÖ) zum Nachdenken an: „Es ist mir ein großes Anliegen, Dinge bewusst zu machen.“
Auch Klaus Köck, Vertreter des Blasmusikverbandes Tirol und langjähriger Obmann des Musikbezirkes Lienzer Talboden, wollte die braune Vergangenheit der Tiroler Blasmusik nicht beschönigen, stellte aber klar: „Die Blasmusik von heute hat ganz sicher nichts mit dem NS-Gedankengut zu tun.“ Mit Jo Mair von der Eisenbahner Stadtkapelle Lienz und Helmut Oberdorfer, Iseltaler Bezirkskapellmeister, befassten sich im Rahmen der Vernissage auch musikalische Leitfiguren aus Osttirol mit dem dunklen Kapitel der Tiroler Blasmusik. Die Ausstellung umfasst neben Kopien historischer Notenblätter auch Akten und jede Menge Hintergrundmaterialien. Zu sehen und zu hören ist die Ausstellung noch bis 14. März, samstags und sonntags, von 14 Uhr bis 18 Uhr.