Mit über 0,8 Promille Alkohol im Blut trat am Vormittag des 23. Mai 2008 der Osttiroler Polizeiinspektionskommandant (57) seinen Dienst an. Nach heftigen Interventionen eines Kollegen in Wien musste Bezirkspolizeichef Silvester Wolsegger den Beamten vom Dienst suspendieren, daraufhin wurde ein Disziplinarverfahren im Innenministerium eingeleitet.

Rückkehr. Osttirols Polizeichef Wolsegger: "Das Disziplinarverfahren ist jetzt abgeschlossen und der Beamte wird am 1. Oktober in seine ursprüngliche Dienststelle zurückkehren." Die Disziplinarkommission im Innenministerium sei zur Erkenntnis gekommen, dass dem hochrangigen Polizisten keine rechtlichen Verfehlungen zur Last gelegt werden konnten. Wolsegger zur Kleinen Zeitung: "Der Rest ist eine interne Angelegenheit."

Versetzt.Für die Meldung im Ministerium bekommt jener Polizist, der seinen Chef "verpetzte", jetzt die Rechnung vom Landespolizeikommando präsentiert. Polizeichef Wolsegger sieht es anders: "Er wurde mit 1. September auf eigenen Wunsch in die Polizeiinspektion Dölsach versetzt."

Nach "Burn-out" wieder fit.Der Postenkommandant wurde nach seiner Suspendierung vom Arzt mit einem Burn-out-Syndrom einen Monat lang krankgeschrieben, anschließend zum Innendienst ins Bezirkskommando versetzt. Wolsegger: "Eine disziplinäre Zuteilung eines Polizisten darf ohne sein Einverständnis nicht länger als 90 Tage dauern."