Nichts mehr haben die nächtlichen Auswüchse mit Lausbubenstreiche für Gemeinderat Josef Blasisker (FPÖ) zu tun. "Gegen diese Gewaltbereitschaft einer kleinen Gruppe von Jugendlichen muss man mit aller Härte und Schärfe vorgehen", sagte Blasisker. Aber: Wohin sollen sich die Jugendlichen wenden? Ausgerechnet am Samstag steht im Jugendzentrum Lienz an der Tür: Geschlossen!

Öffnungszeiten. "Da das Angebot an diesem Tag, in der Stadt sehr groß ist", rechtfertigt Wolfgang Walder, Leiter des Jugendzentrums, die Öffnungszeiten der einzigen Anlaufstelle für Jugendliche in Lienz. Dafür zeigt Vizebürgermeisterin Elisabeth Blanik kein Verständnis für die Schließung - ausgerechnet an Samstagen. "Weil man anscheinend den Ansturm der Jugendlichen aufgrund knapper Personalressourcen nicht bewältigen kann", so Blanik. Sie plädiert für eine personelle Aufstockung, und wie gestern berichtet, für die Einstellung von zwei Streetworkern.

"Nicht alles abdecken." Zurück zum Jugendzentrum: Von 16 bis 22 Uhr können Jugendliche ihre Freizeit dort verbringen. Zwischen 30 und 40 "Kids" besuchen das Zentrum regelmäßig. "Natürlich gibt es Tage, wo bis zu 70 Jugendliche kommen, dann sind wir voll", so Walder. Allerdings könne man nicht alles abdecken. Walder: "Es gibt Jugendliche, die dem Alkohol nicht abgeneigt sind, deshalb schenken wir Bier und Radler aus, natürlich erst ab dem 16. Lebensjahr."

Grenzen. Es gibt Grenzen im Jugendzentrum. Verstößt jemand gegen Regeln wie Rauchen und Alkohol trinken unter 16, so fängt er sich ein Hausverbot ein. Walder: "Wir müssen uns überlegen, was wir noch tun können." Speziell Jugendliche sollten bei einem "Runden Tisch" gefragt werden, an was es ihnen in Lienz fehle.