Die Umbenennung des Mullwitzkogels in Wiesbauerspitze in der Osttiroler Gemeinde Prägraten stößt der Arbeitsgemeinschaft für Kartographische Ortskunde (AKO) übel auf. "Eine Gemeinde darf nur Namen vergeben, die sich auf Ortschaften oder Verkehrsflächen beziehen", erklärt AKO-Vorsitzender Peter Jordan. Tabu seien dagegen Naturobjekte wie Berge.

Einstimmiger Beschluss. Doch der Gemeinderat von Prägraten hatte Ende März einstimmig beschlossen, den 2700 Meter hohen Mullwitzkogel der österreichischen Wurstfirma Wiesbauer zu überlassen. Das geht nicht, glaubt Jordan. "Entscheidendes Kriterium für Bergnamen ist der ortsübliche Gebrauch." Dieses Prinzip verwendet auch das Bundesamt für Eich- und Vermessungswesens bei der Erfassung von Namen für die amtlichen österreichischen Karten.

Namenlandschaft. Allerdings kann ein neuer Name mit der Zeit ortsüblich werden. "Bei den Lienzer Dolomiten oder beim Rostocker Eck war das der Fall", räumt Jordan ein. In Osttirol gebe es aber eine komplexe Namenlandschaft (Mullwitzrain, Malwitz Moos), die nicht zerrissen werden dürfe.