Jetzt wird in der Debatte um die Einführung einer Maut für die Zweiradfahrer auf dem Drauradweg einige Gänge tiefer geschaltet. Zwischen dem Obmann der Ferienregion Lienzer Dolomiten, Reinhard Tiefenbacher, und dem "Erfinder" der Radlermaut, Franz Theurl, ist ein Schlagabtausch ausgebrochen.

Gegen Tourismus. "Ich bin über diese Idee überhaupt nicht erfreut und es ist nicht im Sinne des Tourismus", sagte Tiefenbacher. Er könnte Theurl als Chef der Osttirol Werbung zu seiner Radlermaut nicht gratulieren. Tiefenbacher: "Gerade von Theurl hätte ich mir als Freund des Radsportes mehr Fingerspitzengefühl erwartet. Sollte es tatsächlich dazu kommen, von den Radfahrern auf dem Drauradweg einen Euro zu verlangen, würde sich Lienz und ganz Osttirol zum Gespött Europas machen. "Eine negativere Werbung könnte es wohl nicht mehr geben", ist Tiefenbacher überzeugt.

Kein Raubrittertum. Nicht der gleichen Auffassung ist die Lienzer Vizebürgermeisterin und Abgeordnete Elisabeth Blanik (SPÖ). "Eine Radwegemaut wäre ein Beitrag für die Erhaltung des Wegenetzes und für die Infrastruktur, daher absolut wünschenswert und notwendig." Die Einforderung einer solchen Maut sollte laut Blanik aber nicht im modernen "Raubrittertum" auf der Straße mittels "Wachpersonal" erfolgen, sondern bereits im derzeitigen Radpackage miteinkalkuliert werden. Blanik: "Die Instandhaltung des Radwegenetzes sollte uns auch in Lienz ein Anliegen sein und wir haben vor Monaten aufgezeigt, dass die Benützung der Radwege lebensgefährlich ist."