Auf die Bremse möchte Franz Theurl, Aufsichtsratsvorsitzender der Osttirol Werbung (OW), beim täglichen Ansturm der Radler auf den Drauradweg steigen. Er fordert die Einführung einer "Radlervignette" in der Höhe von einem Euro.

Infrastruktur. Zwischen Innichen und Lienz treten in den Sommermonaten täglich hunderte von Radtouristen aus Italien und Österreich in die Pedale. Für die nötige Infrastruktur müssen Anrainergemeinden, Agrargemeinschaften und Tourismusverbände sorgen. Der lachende Dritte ist der Südtiroler Radverleiher Karl Schmidhofer. Er verkauft ein Radpackage, das Fahrradverleih, Bahnkarte für die Rückfahrt und diverse Gratiseintritte in Osttirol beinhaltet.

Ein-Euro-Vignette. "Was spricht dagegen, dass zusätzlich ein Euro für die Benützung des Radweges eingehoben wird?", fragt Theurl. Damit aber nicht genug: Auch Radtouristen, die in immer größerer Anzahl von Kärnten mit Bussen ins Oberland gefahren werden und den Retourweg bis Lienz auf dem Drahtesel zurücklegen, möchte der OW-Chef zur Kasse bitten. "Es müssen ja nicht nur Wege von öffentlicher Hand instand gehalten, sondern auch infrastrukturelle Maßnahmen wie Toiletten gebaut werden", sagte Theurl.

Radpolizei. Dafür sollte die eingehobene Radlermaut Verwendung finden. Überwachen und kontrollieren sollte die Zweiradfahrer eine eigene Radpolizei, die auf der zirka 60 Kilometer langen Strecke entlang der Drau patroulliert. Theurl schaltet noch einen Gang höher: "Die vielen Radunfälle haben heuer auch gezeigt, dass es sogar einen Radnotarzt und -sanitäter zwischen Lienz und Innichen brauchen würde." Managen und steuern könnte man laut Theurl alles vom neuen "Bikezentrum" beim Dolomitenbad aus, wo auf die Radler für ihre Plage eine Urkunde wartet: für fünf Euro.