Die Entscheidung über den geplanten Bau des riesigen Pumpspeicher-Kraftwerkes in Raneburg rückt immer näher. Die Spannung steigt, denn Landeshauptmann Herwig van Staa möchte noch vor dem Sommer eine Entscheidung über den Kraftwerksbau fällen.

Neuer Standort. Nach der Veröffentlichung des Synthese-Berichtes hat jetzt die Tiroler Wasserkraft AG (Tiwag) als Betreiber einen "vertieften Bericht" an das Land Tirol überreicht. Darin gibt es neben leichten Abweichungen zur ursprünglichen Variante am Tauernbach in Raneburg einen neuen Standort für das Ausgleichsbecken Hinteraue in Ruggental an der Virgener Straße sowie einem zusätzlichen Speicher im Nationalpark Hohe Tauern einliegenden Frosnitztal nicht wirklich "vertiefte Argumente" zum Bau des Monsterkraftwerkes.

Gute Argumente. Zu dieser Auffassung kommt zumindest die Bürgerinitiative "Netzwerk Wasser Osttirol". Ihr Sprecher Wolfgang Retter meint dazu: "Es gibt gute Argumente für eine Nullvariante des Pumpspeicherkraftwerkes Raneburg." Dazu zähle neben der "eklatanten Fehleinschätzung" durch die Kraftwerksbetreiber einer "sozialen Akzeptanz", der zerstörerische Eingriff in eine jahrhundertealte Kulturlandschaft, das klare "Nein" von 14 der 15 betroffenen Grundbesitzer, des Matreier Gemeinderates, der Bauernvertreter und der Mehrheit der Iseltaler Bevölkerung.

Retter: "Nicht zu vergessen ist, dass ein Pumpspeicherwerk die Isel als zweitgrößten Fluss Tirols und letzten frei fließenden Gletscherbach der gesamten Alpen überhaupt amputieren würde."