Nicht kampflos aufgeben wollen die Strommanager der Tiroler Wasserkraft Ag (Tiwag) ihr energietechnisches Vorhaben im Matreier Tauerntal. Heute will der Stromriese in der Bezirkslandwirtschaftskammer in Lienz Bauernvertreter auf die neue Projektvariante einschwören und möglicherweise auch versuchen, diese umzustimmen.

Bisher klares "Nein". Bisher hat es aus den höchsten landwirtschaftlichen Kreisen ein klares "Nein" zum Kraftwerk Raneburg gegeben. "Grundsätzlich sind wir für den Ausbau der Wasserkraft, aber nicht für ein Pumpspeicherkraftwerk so nahe am Siedlungsraum und am Eingang zum Nationalpark", sagte Kammersekretär Rainer Brugger.

Version light. Bekanntlich hatte Tiwag-Vorstandsvorsitzender Bruno Wallnöfer in der letzten Woche eine "abgespeckte" Variante des riesigen Speichersees mit einem 90 Meter hohen Schüttdamm in Raneburg sowie einen neuen Standort für das umstrittene Ausgleichsbecken in Matrei der Öffentlichkeit präsentiert.

7608 Unterschriften. "Die kommen vom Regen in die Traufe", kontert der Matreier Vizebürgermeister Johann Steiner. Als Sprecher der "Bürgerinitiative Lebensraum Matrei - Nein zum Pumpspeicherkraftwerk Raneburg" ist Steiner einer der fünf Grundbesitzer des neu geplanten "Ausgleichsbeckens Ruggenthaler" am Eingang zum Virgental. Inzwischen haben allein in Matrei 4120 Bürger und Gäste gegen das geplante Kraftwerk unterschrieben. Dazu kommen 3488 Unterschriften, die das "Netzwerk Wasser" bisher sammelte.