Zwischen dem Ehepaar Franziska und Bayram Kobal stimmt die Gefühlsebene schon lange nicht mehr. Gestern versuchte Yasemin vor dem Gerichtstermin mit einer Psychologin am Istanbuler Gericht eine Annäherung zwischen ihren getrennten Eltern zu erreichen.

"Sie hat sich in einem Zwiespalt befunden und versucht, zwischen uns wieder eine Verbindung herzustellen", schilderte Franziska Kobal die zweite Begegnung mit der Siebenjährigen innerhalb von 48 Stunden. Wie in unserer Sonntagsausgabe berichtet, machte die Lienzer Hausfrau (43) am vergangenen Samstag von ihrem offiziellen Besuchsrecht gebrauch und besuchte Yasemin im Wohnhaus ihres Vaters im Istanbuler Stadtteil Fatih.

Yasemin wollte spielen. Vor dem Gerichtssaal hätte aber gestern Vormittag ihr (Noch-) Gatte Bayram nicht mitgespielt. Kobal: "Yasemin wollte immer, dass wir uns beide mit ihr beschäftigen und spielen." Aber ihr türkischer Mann hätte es zu verhindern gewusst, eine gute Stimmung aufkommen zu lassen.

Bei der neunzigminütigen Befragung durch die Gerichtspsychologin sei Bayram Kobal nicht anwesend gewesen. Dabei sei die ganze Lebensgeschichte der Osttirolerin aufgerollt und ihr Verständnis zum derzeitigen Aufenthalt von Yasemin beim Vater in der Türkei hinterfragt worden. Kobal: "Nach 20 Minuten wurde Yasemin schon unruhig und wollte zurück in die Schule." Das psychologische Gutachten soll bis zum nächsten Verhandlungstermin am 28. März am Tisch liegen.