Am 13. November ist eine lange Planungsphase zu Ende gegangen. Die Regionalenergie Osttirol hat bei der Bezirkshauptmannschaft Lienz um die Bewilligung für die Errichtung eines Fernheizwerkes angesucht. „Seit eineinhalb Jahren laufen die Planungsarbeiten“, sagt Ferdinand Mossegger, Geschäftsführer der land- und forstwirtschaftlichen Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaft. Derzeit gibt es in Kals zwei bestehende Versorgungsanlagen der Regionalenergie. Beide eint der Umstand, dass sie in die Jahre gekommen sind. „Wir haben Wärmedatenerhebungen in Ködnitz und Großdorf durchgeführt. Nun bauen wir eine zentrale Versorgungsanlage neu“, so Mossegger. Die bestehenden Anlagen werden eingestellt.

32 neue Anschlüsse unterzeichnet

Im Zuge des Neubaus wird aber auch der Ausbau des Fernwärmenetztes in Kals umgesetzt. Das heißt: Es werden die Ortsteile Unterburg und Großdorf erschlossen. Teilweise werden zudem Gebiete in Ködnitz neu erschlossen. Derzeit steht die Regionalenergie Osttirol bei 16 Kunden. Darunter sind öffentliche Gebäude, Unternehmen und Privatkunden. Und speziell für Privathaushalte wird das Angebot der Osttiroler Genossenschaft immer interessanter. Grund dafür sind die enormen Preissteigerungen im Energiesektor in den vergangenen zwei Jahren. „Im Zuge des Ausbaus kommen 32 neue Anschlüsse dazu“, sagt Mossegger. Die Verträge sind bereits unterzeichnet. Für potenzielle Kunden ist ein Umstieg durchaus interessant. Mossegger rechnet am Beispiel eines Einfamilienhauses: „Wir haben Anschlusskosten von 16.000 bis 20.000 Euro brutto. Nach Abzug der Bundes- und Landesförderung bleiben noch kosten von 3.000 bis 5.000 Euro übrig.“

Millioneninvestition

Bleibt eine Frage: Was kostet das Großprojekt der Regionalenergie in Kals? Eine Antwort darauf will das Unternehmen nicht kommunizieren. Allerdings: 30 Prozent der Gesamtkosten werden vom Bund gefördert. Und Mossegger bestätigt, dass es sich um eine Investition in Millionenhöhe handelt. Baustart ist im kommenden Jahr. Geht alles nach Plan, soll die Anlage 2025 in Betrieb gehen. Kals sei aber eine Vorreitergemeinde. „Der Wunsch nach Ausbau war in Kals schon vor diesem Boom da“, so Mossegger. Die Regionalenergie setzt in den kommenden Jahren in Osttirol mehrere Projekte um. Das Holz, das verheizt wird, liefern übrigens zu hundert Prozent die Genossenschaftsmitglieder an.