Ernst Thaler und Hans Egger haben bei der Errichtung der Mühle maßgeblich mitgewirkt
Ernst Thaler und Hans Egger haben bei der Errichtung der Mühle maßgeblich mitgewirkt © KK/PRIVAT
Heinz Oberlerchner ist der Müller in der Dorfmühle
Heinz Oberlerchner ist der Müller in der Dorfmühle © WILLI PLESCHBERGER
Michaela Burgstaller schiebt die Weckerl in den Ofen
Michaela Burgstaller schiebt die Weckerl in den Ofen © WILLI PLESCHBERGER

Es ist ein wahres Schmuckstück geworden – die neue Dorfmühle in Altersberg (Trebesing). In Angriff genommen wurde sie von der Dorfgemeinschaft unter Obmann Bernhard Burgstaller und Stellvertreter Michael Koch. „Wir haben eine große Freude mit der Mühle. Einmal pro Woche erfolgt die Ausgabe des frisch gemahlenen Biomehls aus Roggen, Weizen und Dinkel“, sagt Burgstaller, dessen Ehefrau Michaela gemeinsam mit anderen Brotbäckerinnen des Dorfes den angebauten Holzofen zum Backen nützt. Es ist die zweite Mühle im Dorf. Jene, die 2017 in Hintereggen eröffnet wurde, wird mit Wasser betrieben. In den Wintermonaten friert das Wasser ein und ein Teil des Bachwassers wird für die Beschneiung eines kleinen Skiliftes verwendet. Daher entstand die Idee zur zweiten, mit Strom betriebenen Mühle.

So kann das ganze Jahr über von Müller Heinz Oberlerchner frisches Mehl produziert werden. Nicht nur die 350 Ortsbewohner holen es ab, sondern Menschen aus dem gesamten Liesertal. Frisch gemahlenes Vollkornmehl beinhaltet noch alle Inhaltsstoffe des Korns. „Neu ist der mit Holz geheizte Ofen, der einmal pro Woche in der Früh beheizt wird und bis zum Nachmittag Hitze spendet. Von Brot über Weckerl bis hin zu Kuchen und Pizza kann alles gebacken werden“, sagt Burgstaller. Der Liesertaler Zimmermeister Ernst Thaler, der das überlieferte Handwerk beherrscht, verwendete das Holz eines alten Stadels und baute damit mit viel Liebe zum Detail die Mühle auf. Mühlenexperte Hans Egger ging ihm dabei zur Hand.

Mittlerweile machen Schüler- und Pensionistengruppen Exkursionen zur Mühle, um den Weg vom Korn zum Brot anschaulich mitverfolgen zu können. Das frische Brot wird mit selbst gemachten Aufstrichen genossen.

„Eine Sache liegt uns am Herzen. Wir möchten die Mühle mit einer Fotovoltaikanlage betreiben. Das Dach der alten Volksschule wäre dafür geeignet“, sagt der Obmann. Ein finanzieller Brocken von rund 10.000 Euro, den man mithilfe von Sponsoren zu stemmen hofft. Die Mühle ist zu einem Kommunikationszentrum geworden. „Man muss nicht immer ins Kaffeehaus gehen, um zu ratschen“, sagt Burgstaller.

Die Einweihung der Mühle wird am 17. Juli ab 10 Uhr auf dem Dorfplatz in Altersberg gefeiert. Es wird gesungen und musiziert. Aufgetischt werden Mühlennudeln und Hirschgulasch – alles in Altersberg produziert.