Nach jüngsten Meldungen von Feuerwehrkommandant Rudi Rupitsch aus  Heiligenblut gehen "links und rechts die Lawinen ab". Gebäude oder Siedlungen sind keine betroffen, aber die Mölltalstraße, die man am Nachmittag versuchte, einspurig befahrbar zu machen, ist wieder gesperrt.

Anton Seibald: "Die Bauern, die sich mit  Notstromaggregaten behelfen, haben bald keinen Diesel mehr."
Anton Seibald: "Die Bauern, die sich mit  Notstromaggregaten behelfen, haben bald keinen Diesel mehr." © KK/PRIVAT
Das Aufräumen der umgestürzten Bäume ist in Heiligenblut die Herausforderung der kommenden Tage
Das Aufräumen der umgestürzten Bäume ist in Heiligenblut die Herausforderung der kommenden Tage © BFKDO SPITTAL

Das Bergdorf Apriach ist bereits seit Freitagabend von der Außenwelt abgeschnitten. Anton Seibald, Kommandant der örtlichen Feuerwehr, sagt, dass zwischen 1,80 bis zwei Meter Schnee im Dorf liegen. „Es gibt nach wie vor keinen Strom. Die Bauern, die sich mit  Notstromaggregaten behelfen, haben bald keinen Diesel mehr. Noch können die Bewohner des Dorfes mit der Situation umgehen. Man hilft sich gegenseitig, wo man kann“, sagt Seibald.

Die Verpflegung sei gar kein Problem, jeder versucht rund ums Haus den Schnee wegzuräumen und die Dächer teilweise abzuschaufeln. „Lawinen gehen immer wieder ab, aber bisher wurde noch niemand gefährdet“, so Seibald weiter.

Rudi Rupitsch: "Mit normalen Traktoren und Schneepflug ist das nicht mehr zu schaffen, wir arbeiten mit einer Fräse“
Rudi Rupitsch: "Mit normalen Traktoren und Schneepflug ist das nicht mehr zu schaffen, wir arbeiten mit einer Fräse“ © KK/PRIVAT

Rudi Rupitsch, Gemeindefeuerwehrkommandant von Heiligenblut ist Sonntagnachmittag mit einem Trupp der Kelag unterwegs zu einem Wohnblock, um die Stromversorgung wieder herzustellen. „Sämtliche Güterwege in die Bergdörfer sind seit Freitag gesperrt. Einige Ortschaften haben noch immer keinen Strom. Es wird versucht, die Mölltalstraße (B 107) in Richtung Großkirchheim einspurig für Notfälle befahrbar zu machen. Mit normalen Traktoren und Schneepflug ist das nicht mehr zu schaffen, wir arbeiten mit einer Fräse“, schildert Rupitsch.

Die Feuerwehr steht seit Freitag rund um die Uhr im Einsatz, um umgestürzte Bäume aufzuräumen, teilweise um Versorgungsfahrten zu tätigen.

„Gestern habe wir eine Frau mit zwei Kleinkindern aus Rojach evakuiert, weil es für sie ohne Strom schwierig geworden ist“, sagt Rupitsch, der beobachtet, dass die Bevölkerung langsam unruhig wird. Bürgermeister Josef Schachner, Chef der Lawinenkommission und Bergretter ist in der Nacht zum Sonntag gar nicht mehr heimgekommen und hat im Gemeindeamt übernachtet. Am Montag hat Priorität, dass der Ort wieder erreichbar ist und dass der Nachschub wieder funktioniert. Schulen und Kindergärten in Heiligenblut bleiben voraussichtlich bis Mittwoch geschlossen.