Eigentlich sind Dorfbrunnen Stätten nachbarschaftlicher Begegnungen. Nicht so in Weißbriach. Im Ortsteil Lipate herrscht unter den Nachbarn dicke Luft. Stein des Anstoßes ist ein von einem Nachbarn vor zwei Jahren eigenwillig entfernter Brunnen. „Er hat den Betontrog von einem Bagger entfernen lassen, obwohl er gar nicht ihm gehört“, schimpft Anrainer-Sprecher Alfred Kölbl.
Der Beschuldigte wiederum weist jeden Vorwurf zurück. „Der Brunnen ist mein Eigentum, außerdem war der Trog schadhaft.“ Kölbl und drei weitere Nachbarn hofften, dass Agrargemeinschaft oder Gemeinde für einen Ersatz des etwa 80 Jahre alten Dorfbrunnens sorgen würden – vergeblich. Nun wandte sich Kölbl, der inzwischen einen Blechtrog an die Stelle des Brunnens gestellt hat, an die Gemeinde Gitschtal, damit die öffentliche Wasserentnahmestelle wieder hergestellt werde.