Parteitage mögen SPÖ und ÖVP veranstalten. Das BZÖ feiert "Familienerlebnisfeste", bei denen sich Jörg Haider genüsslich als oranger Wohlfühl-Landeshauptmann gibt. So geschehen gestern in Gmünd. Ein BZÖ-Heimspiel, wurde hier doch mit Josef Jury bald nach der Parteispaltung der erste orange Bürgermeister gewählt.

Gutes Essen, gute Preise. Für die wahlberechtigten Erwachsenen gab es reichlich Bier, Schnaps und Polenta zu freundlichen Preisen. Ausgeschenkt von BZÖ-Politikern: Landesräte, Abgeordnete und Bezirks-Funktionäre. Dem Nachwuchs wurde am Gmünder Hauptplatz ein Erlebnispark mit Hupfburg und Kinderdisko geboten. "Alles gratis", jubelte der Moderator.

Musik. Für die musikalische Untermalung sorgten "Die Federländer", die dem Landeshauptmann zu Ehren Rainhard Fendrichs "I am from Austria" spielten. Verhaltenes Kichern nur bei einigen Zaungästen über den Liedtext: "Dei hohe Zeit is lang vorüber."

Rede. Haider selbst traf erst mit fast einer Stunde Verspätung ein. In seiner Rede übergoss er seine direkte Herausforderin bei den Landtagswahlen, SPÖ-Chefin Gaby Schaunig, mit Spott um Häme. "Wer im eigenen Haus keine Ordnung halten kann, kann auch kein Land regieren", sagte Haider in Anspielung auf die Wahlmanipulation bei der Klagenfurt SPÖ. Einmal mehr schloss er die Aufstellung zusätzlicher zweisprachiger Ortstafeln aus und wetterte gegen die "Islamisierung" Kärntens durch den Bau von Moscheen. "Die Kultur dieses Landes soll so bleiben wie sie ist", forderte Haider. Um kurz darauf auszuführen was er damit meint: "Volkskultur und Brauchtum".

Schätzungen. Nach Angaben der Organisatoren wollten sich mehr als 2000 Besucher das orange Familienfest nicht entgehen lassen. Andere Schätzungen lagen deutlich darunter.