Ein Auslandssemester an der Cooper Union in New York hat den Werdegang von Heidrun Holzfeind aus Kötschach-Mauthen geprägt. "Seit der Zeit konzentriere ich mich auf Video und Fotografie", erzählt die Absolventin der Wiener Kunstakademie und Schülerin von Michelangelo Pistoletto.

Festival der Regionen. Für das Festival der Regionen in Oberösterreich hat die 35-Jährige heuer einen Leseraum als benutzbare Skulptur entworfen. Dabei transformierte Holzfeind das vertraute Bild eines Hochsitzes oder Wachturmes in einen Denk- und Rückzugsraum, ausgestattet mit Literatur zu Feminismus, Migration und Globalisierung.

Skulptur aus Plexiglas. "Lesen ermöglicht, sich im Kopf woanders hin zu bewegen und sich auf verschiedene Kulturen und Länder einzulassen. Der Raum kann aber auch zum Rückzug dienen", beschreibt die gebürtige Gailtalerin das sechs Meter hohe Objekt aus Metall und Plexiglas. Im November wird die Künstlerin, die seit zehn Jahren in New York lebt, in Innsbruck ihr erstes Buch präsentieren, das sich mit der Universität in Mexico City auseinander setzt und mit Menschen die 1968 an der Studentenrevolte beteiligt waren.

New York. "Als spannend und inspirierend" erlebt Holzfeind den New Yorker Boden. "Großstädte faszinieren mich und die Erfahrung selbst Ausländerin zu sein, regt mich an", gesteht die Magistra, die mit der Kamera "einfache Menschen portraitiert, die über ihren Platz in der Gesellschaft nachdenken". Ihr Film "Exposed" über eine junge Tänzerin, die an Chemieintoleranz leidet und die sie vier Jahre lang begleitete, wurde USA-weit im Fernsehen ausgestrahlt. Besonders freut sich Holzfeind auf einen bevor stehenden Kairo-Aufenthalt. "Die ägyptische Kultur ist beeindruckend und als Frau dieses Land zu bereisen, sicher eine spannende Sache."