Im alkoholischen Voll-Rauschschaffte es Donnerstag gegen 4.30 Uhr früh ein Spittaler, mit seinem Körper die doppelt verglaste Auslagenscheibe eines Schuhgeschäftes zu durchschlagen. "Er muss wie ein Irrer gegen die Scheibe angerannt sein", meint Gerhard Seiwald, Kommandant der Polizeiinspektion Spittal.

Kontrolle. Eine Sektorstreife entdeckte gegen fünf Uhr bei Kontrollen im Umfeld der Disko "Tollhaus" in der Villacher Straße einen demolierten Motorroller. Weiters klaffte beim nahegelegenen "Deichmann"-Schuhgeschäft ein riesigs Loch in einer Auslagenscheibe. Alles war voll Blut, eine massive Blutspur führte von dem Tatort weg in den zweiten Stock eines Wohnblocks. Die Polizei läutete an der Tür an, doch niemand öffnete.

Geflüchtet. Allerdings machte sich aus der Wohnung ein Bursche aus dem Staub: Er kletterte die Dachrinne hinunter - und lief Polizisten in die Arme. Der stark alkoholisierte Spittaler (20) gestand, dass er und sein Freund (21) in der Früh nach Verlassen des "Tollhaus" den Motorroller demoliert hätten. Dann sei der Freund durch die Scheibe ins Geschäft gesprunge. Er habe ihn dort herausgezogen, so der 20-Jährige. Jetzt liege der Freund blutüberströmt in der Wohnung.

Schnittwunden. "Unsere Beamten ließen die Wohnung öffnen", berichtet Seiwald. "Der 21-Jährige war mit blutenden Schnittwunden übersät. Die Rettung brachte ihn ins Krankenhaus." Nach ärztlicher Versorgung wurde er zu Einvernahmen auf die PI Spittal gebracht. Er verhielt sich aggressiv, äußerte Suizidabsichten, schlug und trat gegen die Gitter des Verwahrungsraums, bis er müde wurde. Die Amtsärztin stellte einen pathologischen Rauschzustand fest und veranlasste eine Einlieferung ins Zentrum für seelische Gesundheit. Ein Alko-Test beim 21-Jährigen ergab 1,3 Promille.

Der Gesamtschaden, den die Burschen angerichtet haben, beträgt rund 3000 Euro. Ob die Besitzerin (19) des demolierten Motorrollers einen Ersatz bekommt, ist fraglich: Beide Täter sind arbeitslos.