"Halt - der schaut mir aber wie ein Bankräuber aus!", dachte sich der Maurerpolier Günther Altersberger aus Baldramsdorf, der Sonntag, 26. März, kurz vor zehn Uhr mit dem Auto in der Villacher Straße in Spittal unterwegs war. Was er da beobachtete, war ein Mann, der in ungelenker Fahrweise mit einem Damenfahrrad daherkam, fast stürzte, dann rasch der Volksbank-Filiale zustrebte. "Zuerst habe ich den Radler für einen Betrunkenen gehalten. Als er sich mit schwarzer Haube und Sonnenbrille tarnte und in die Bank eilte, war mir klar: Das ist ein Überfall!" Altersberger wartete gemeinsam im Auto ab, was nun passieren würde.

Mit Messer bedroht. In der Bank machten die Angestellten Horror-Augenblicke durch: Der Maskierte war hereingestürmt, über den Tresen gesprungen. "Der Täter hat die zwei Frauen mit einem Messer bedroht", berichtet Bezirkspolizeikommandant Oberst Johann Schunn. "Sie mussten ihm mehrere Zehntausend Euro in ein Plastiksackerl stopfen."

Kurze Flucht. Mit dem Rad flüchtete der Bankräuber in die Stadt. Altersberger bewies Zivilcourage, fuhr ihm nach und informierte die Polizei. "Der Zeuge hat uns vier Minuten, bevor der Bankalarm einging, alarmiert - somit hatten wir einen enormen Zeitvorsprung!", lobt Schunn. Nur 20 Minuten nach dem Raubüberfall entdeckten bei der Alarmfahndung die Polizisten Erich Oberlerchner und Eduard Tscharnutter in einer Garage die Beute auf einem Reifenstapel und den Räuber unter einem Geländewagen.

Drückende Schulden. Zerknirscht gestand der Mann, ein Schlosser (43) aus Thal-Assling in Osttirol, dass er den Überfall wegen drückender Bankschulden begangen habe. Die Idee sei ihm auf der Fahrt zum Kreditberater spontan gekommen. Sein Auto hatte er nahe der Bank abgestellt und das Fahrrad gestohlen.