Nach einigen Jahren in China und Holland zog es den Architekten Philipp Kramer (37) im Vorjahr wieder zurück in seine Heimat. "In Rotterdam bin ich mit der dortigen Bierkultur in Kontakt gekommen. Vor allem in Belgien gibt es ganz viele Biersorten", schwärmt Kramer, der sich nach seiner Rückkehr nach Lavamünd nach etwas Bodenständigem gesehnt hat. "Nachdem wir in der Familie alle gerne Bier trinken, eignete ich mir als Autodidakt das Wissen für das Bierbrauen an", erzählt der Lavamünder, dessen Vorfahren 1895 eine Bäckerei mit Konditorei gegründet haben.

Mit Hilfe seines Vaters Karl und seines Bruders Thomas begann er in den alten Räumlichkeiten des nicht mehr von der Familie geführten Betriebes, sein "Lavamünder Bier" herzustellen. "Ich verwende ausschließlich Wasser, Hopfen und Malz", sagt Kramer, der drei Mal wöchentlich braut. Erhältlich ist es in 0,33-Liter-Flaschen in vier Sorten: Goldig (Pils, 5,5 Prozent), Stürmisch (Stout, 5,5 Prozent), Höllisch (Pale Ale, 5,5 Prozent) und Himmlisch (Indian Pale Ale, 6,5 Prozent). "Das Himmlische ist mein Lieblingsbier, denn da ist von allem das meiste drinnen. Es ist sehr intensiv und hat auch am meisten Alkohol."

Im Bierlogo und in der Kistenform spiegelt das Dreick die Zutaten Hopfen, Malz und Wasser wider
Im Bierlogo und in der Kistenform spiegelt das Dreick die Zutaten Hopfen, Malz und Wasser wider © Petra Mörth

Verkauft wird es im acht Quadratmeter großen Bierladen in Lavamünd 39 im Sechsertragerl oder in der Zehnerkiste. "Vor 200 Jahren gab es allein in Lavamünd vier Brauereien. Heute sind wir die einzige Brauerei im ganzen Bezirk", freut er sich. Mehr dazu gibt es online unter www.lavamuender-bier.at.

Gebraut wird in den alten Räumlichkeiten der ehemaligen Bäckerei
Gebraut wird in den alten Räumlichkeiten der ehemaligen Bäckerei © Petra Mörth