Sie haben mir bei einem Konzert im Jahr 2005 in Ihrer Heimatstadt Wolfsberg gesagt, dass Sie schon mit sieben Jahren Ihre Leidenschaft zur Musik entdeckten. Was war der Auslöser?
Meinhard Prinz: Wir hatten bei uns zu Hause immer ein Klavier stehen und haben gemeinsam musiziert: meine vier Geschwister, meine Eltern und ich. Mit fünf Jahren habe ich schon am Klavier geklimpert, aber es war nie ein Druck von meinen Eltern da. Als Lehrer erlebte ich das bei meinen Schülern leider oft anders.

Ist diese Leidenschaft bis heute ungebrochen?
Ja. Meine Reisetage sind die einzigen, an denen ich nicht spiele. Sonst eigentlich immer. Und: Ach, ja, 2007 gönnte ich mir einmal eine einwöchige Pause, als ich in Griechenland auf Urlaub war. Da ich mit einer Japanerin verheiratet bin, verbrachten wir seit 1983 jeden Sommer in Japan. Auch da habe ich in unserem Haus am Japanischen Meer ständig geübt. In dieser Zeit hatte ich Semesterferien an der Musik-Uni Wien. Jetzt aber genieße ich den Sommer in Wien, in unserem Haus in Neunkirchen. Und es kommt mir so vor, als wäre es ein Sommer im Ausland – so fremd ist das geworden. Ich sehe die Apfelbäume mit ihrer reichen Ernte, höre das Zirpen der Grillen . . . das ist auch sehr schön.