Sie reicht knapp über die Tischkante, hat große Kulleraugen und miaut für ihr Leben gern – die Rede ist von "Bella". 20.000 Euro hat "Torwirt"- Inhaber Peter Mosgan in den ersten Gastro-Roboter des Tals investiert. Programmierung inbegriffen. 

"Vorsicht, Ihre Lieferung ist unterwegs", verkündet sie mit einer freundlichen Stimme. Wie ein Staubsauger-Roboter funktioniere das weiß-schwarze, personalisierte Servicegerät. Vier Tablets mit bis zu 40 Kilogramm haben darauf Platz. "Die Abholpunkte wie Theke, Küche, Innenhof und Rezeption müssen zuvor eingespeichert werden", erklärt Mosgan, der seit Jahren an einer Neuausrichtung des "Torwirts" arbeitet. Über ein Display wird Bella über die Tischnummer informiert und dann geht es los. Den schnellsten Weg berechnet sie selbst. Die Roboter-Katze kann auch mehrere Tische nacheinander "bedienen". Einige Hindernisse können jedoch nicht bewältigt werden. Darunter Stiegen und hohe Steigungen. Nicht nur deswegen sei sie keine Konkurrenz für die drei Service-Mitarbeiterinnen im Betrieb. "Bella ist keine Kellnerin, aber sie bringt zur Unterhaltung der Gäste die Bestellungen", stellt Mosgan fest, der das Gerät auf der Internorga-Messe in Hamburg entdeckte.

Hindernisse werden umgangen

Vor allem die "schwere Laufarbeit" soll von der Maschine im Sommer abgenommen werden – eine Entlastung für die Kellnerinnen. Der Innenhof mit 100 Sitzplätzen liegt nämlich rund 100 Meter von der Küche entfernt. "Während die Kellnerin das Bier einschenkt, bringt die Roboter-Katze dann etwa das Geschirr zum Abwasch", blickt Mosgan in die Zukunft. Zudem sei es möglich, dass durch den "Orderman", dem mobilen Bestellcomputer, die Aufträge der Gäste an die Theke gesendet und dann durch "Bella" und einer Kellnerin zu den Gästen kutschiert werden. "Damit soll die Wartezeit für eine große Gesellschaft merklich verkürzt werden", meint Mosgan. Auch Hindernisse werden von dem Service-Roboter umgangen. "Wenn ihr etwas im Weg steht, bleibt sie stehen oder weicht aus. Niemand muss Angst haben, umgefahren zu werden", weist Mosgan hin. Zudem habe Bella "einiges an Späßchen drauf" – so reagiert sie etwa aufs Ohrenstreicheln und kann Geburtstagsmelodien abspielen. "Besonders bei Jugendlichen ist sie besonders beliebt", sagt Mosgan.

Geöffnet hat der "Torwirt" montags bis sonntags von 10.30 bis 22 Uhr. Auch ein Lieferservice wird angeboten.