Durch seine Gattin kam Roland Gratzer aus Reichenfels 2016 zur Hospizbewegung Diakonie Team Oberes Lavanttal. "Sie hat mich davon überzeugt, diese Ausbildung zu machen", sagt der gelernte Maurer.  Erfahrungen im Umgang mit Krisen sammelte Gratzer schon drei Jahre zuvor beim Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes. Die Praxiseinheiten für seine Ausbildung zum ehrenamtlichen Hospizbegleiter absolvierte der Reichenfelser im Pflegeheim Bad St. Leonhard – bis heute sein Einsatzgebiet. "Hospiz ist nur ein kleiner Teil der Arbeit. Großteils besuchen wir die Menschen, schenken ihnen Zeit und vermitteln ihnen das Gefühl der Wertschätzung", erzählt der 54-Jährige, der in seiner Freizeit Dudelsack spielt.

Für den Bundesheerbediensteten und Vater dreier Kinder ist die ehrenamtliche Tätigkeit eine Bereicherung zum Alltagstrott. "Sterbende, schwer kranke oder alte Personen sind die besten Lehrer fürs Leben", ist Gratzer überzeugt. Die Stille der Sterbenden auszuhalten, falle ihm nicht immer leicht. "Das ist wohl die größte Herausforderung. Aber manchmal reicht es schon, einfach nur da zu sein", weiß Gratzer, der auch ausgebildeter Trauerbegleiter ist.

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