Acht Personen befinden sich im Koralmtunnel, als plötzlich ein Brand ausbricht. Rettung, Feuerwehr und Bergrettung werden alarmiert, der Krisenstab der Bezirkshauptmannschaft zusammengerufen.
Dies war kürzlich das Szenario einer gemeinsamen Übung der Lavanttaler Blaulichtorganisationen auf der Kärntner Seite des Koralmtunnels, bei der das Verhalten und Agieren im Ernstfall einem Test unterzogen wurde.

Rettung aus Liftschacht

„Von den acht Personen, die sich bei der Simulation im Tunnel befanden, konnten sich sechs im Rettungscontainer in Sicherheit bringen“, beschreibt Marko Schulnig, Obmann der Bergrettung St. Andrä-Lavanttal, das Szenario. „Zwei weitere Personen flüchteten entlang des Tunnels bis hin zum Schacht Paierdorf, wo sich ein Rettungslift befindet.“ Dieser Lift, blieb jedoch in einer Tiefe von rund 80 Metern stecken. Hier begann auch der Einsatz der Bergrettung, deren Aufgabe es nun war, die zwei Personen aus dem Schacht zu retten. Extra für die Übung wurden ein Funkhelm und zwei große Funkantennen für die Kommunikation zwischen Einsatzort und Einsatzzentrale neu angeschafft.
12 Mann der Bergrettung waren vor Ort, gemeinsam mit Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Gemmersdorf, die mit einem Einsatzfahrzeug die Bergung unterstützten. Die zwei Personen wurden aus ihrer unglücklichen Situation befreit. Einsatzleiter Manfred Ozwirk koordinierte die Rettung und war auch dafür verantwortlich, die Zentrale mit Informationen zu versorgen. Rund eine halbe Stunde dauerte es, bis beide Personen geborgen werden konnten.
Während sich die Bergrettung um die zwei Personen im Rettungslift kümmerte, waren die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren dafür zuständig, die übrigen Personen aus dem Rettungscontainer zu holen.

Rauch erschwerte Einsatz

Zwei Fahrzeuge der FF St. Andrä und St. Paul fuhren sieben Kilometer in den Tunnel hinein, dann gingen die Kameraden zu Fuß weiter, ausgerüstet mit schwerem Gerät und Langzeitatemschutz.
Nach etwa einem Kilometer Fußmarsch wurde der Rettungscontainer erreicht und mit technischer Hilfe vom Rauch befreit. Das nachrückende Fahrzeug konnte anschließend, mit Rettungsanhänger, die eingeschlossenen Arbeiter in Sicherheit bringen.
Das Fazit fiel bei den Teilnehmern der Einsatzübung sehr positiv aus. „Die Zusammenarbeit zwischen allen Einsatzkräften hat sehr gut geklappt. Wir können zufrieden sein“, sagt etwa Gerald Sulzer, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr aus St. Paul.