Kärnten will nicht alt ausschauen, wenn es um die Zukunft der Pflege geht. Die demografischen Prognosen sind klar: 2016 gab es noch 331.914 Personen zwischen 15 und 59 Jahren, also im erwerbstätigen Alter. Im Jahr 2060 werden es 259.000 sein - während die Zahl der Über-60-Jährigen um 61.000 Personen auf 214.670 steigt. Welche Versorgungsangebote braucht es? Was ist zu tun, damit das jetzt schon präsente Problem, Pflegepersonal zu bekommen, nicht kippt? Mit diesen Fragen beschäftigte sich gestern in Klagenfurt die Landtagsenquete zur Zukunft der Pflege in Kärnten. Die Brisanz wurde mit dem großen Interesse deutlich: Abgeordnete aller Fraktionen, Bürgermeister, Landesbedienstete, Vertreter von Pflegeeinrichtungen und -Anbietern wie Pflegekräfte hörten den Experten zu.
Landeshauptmannstellvertreterin Beate Prettner (SPÖ) verwies auf den Bedarfs- und Entwicklungsplan des Landes zur Pflege bis 2030 und das Ziel, älteren Menschen das Leben in den eigenen vier Wänden so lange wie möglich zu ermöglichen. Maßgeschneiderte Angebote seien dafür notwendig. Pflege der Zukunft beginne bei der Prävention, sagte sie. Kärnten starte jetzt das Pilotprojekt für Sozialkoordinatoren in Gemeinden. Die suchen von sich aus Über-70-Jährige auf, fragen nach Bedürfnissen, loten Betreuungsbedarf aus, vermitteln Hilfsdienste. So soll jeder bekommen, was er braucht.