Acht Neuinfektionen mit dem Coronavirus wurden am Mittwoch in Kärnten gemeldet. Das gab das Land Kärnten in einer Aussendung bekannt.  Ein neuer Fall in Klagenfurt und zwei neue im Bezirk Klagenfurt-Land hängen mit dem am 29. Juli als infiziert gemeldeten Praktikanten des Strandbades Klagenfurt zusammen.

Drei Neuinfektionen aus Villach und eine im Bezirk Villach-Land sollen im Zusammenhang mit einer privaten Feier in Villach stehen. Weiters wurde ein Fall im Bezirk Spittal/Drau gemeldet. In allen Fällen läuft das Contact Tracing, die Betroffenen und ihre Kontaktpersonen der Kategorie I befinden sich in häuslicher Absonderung. Kärnten hat damit 26 aktuell Infizierte und 481 bestätigte Fälle, von denen mittlerweile 442 genesen sind.

Ansteckungen in Lokal

Um den Praktikanten des Strandbades Klagenfurt hat sich seit 29. Juli ein Cluster mit bisher insgesamt neun Infizierten gebildet. "Wir reden von neun Infizierten inklusive dem Praktikanten", sagt Gerd Kurath Leiter, des Landespressedienstes. Neben dem Praktikanten sind das ein Mitarbeiter des Strandbades und jemand aus dessen familiären Umfeld sowie sechs Personen aus dem privaten Umfeld des Praktikanten – darunter die heute gemeldeten drei Neuinfektionen aus Klagenfurt und Klagenfurt-Land. Im privaten Bereich erfolgte der Kontakt in Klagenfurter Lokalen, die auf deren Eigeninitiative hin geschlossen haben. Die Mitarbeiter der betroffenen Lokale wurden getestet. Bei einem Lokal liegen die Ergebnisse bereits vor, sie sind alle negativ.

Wie die Stadtwerke Klagenfurt (STW) bekanntgeben, war ein vor über zwei Wochen durchgeführter PCR-Test bei allen Mitarbeitern des Strandbades Klagenfurt negativ. Danach erkrankte der Praktikant an COVID-19 und infizierte einen engen Mitarbeiter. Auch alle weiteren fünf Personen aus dieser Arbeitsgruppe wurden, obwohl sie negativ getestet wurden, vorsorglich unter Quarantäne gestellt. Um den bestmöglichen Schutz für die Gäste zu gewährleisten, wurden danach alle weiteren Strandbad-Mitarbeiter noch einmal getestet – auch diesmal waren alle Ergebnisse negativ. Im Laufe der nächsten Woche werden alle STW-Strandbad-Mitarbeiter zum dritten Mal getestet. Sie tragen im Strandbad weiterhin einen Mund-Nasen-Schutz und setzen verstärkt auf Hygienemaßnahmen. Neue Praktikanten im Freizeit-Bereich werden sofort einem entsprechenden Test unterzogen. Der normale und sichere Betrieb in den Bädern bleibt laut den Stadtwerken gewährleistet.

Gäste zur Selbstüberwachung aufgerufen

Wie die Stadt Villach mitteilt, sind die vier heute gemeldeten Fälle aus Villach sowie dem Bezirk Villach-Land nach derzeitigem Wissensstand auf eine am 31. Juli stattgefundene private Gartenparty zurückzuführen. Das Contact Tracing läuft, den Partygästen wurde Quarantäne verordnet. Unter den positiv getesteten Personen befindet sich auch ein Villacher Gastronom, heißt es in der Aussendung des Landes.  Daher werden alle Gäste, die sich seit dem 31. Juli im Lokal „Lederergasse 29“ aufgehalten haben, um Selbstüberwachung des Gesundheitszustandes gebeten. Wer sich krank fühlt, möge die Hotline 1450 oder die regionale Gesundheitsbehörde (Magistrat oder Bezirkshauptmannschaft) anrufen, heißt es in einer Aussendung des Landes. Als Selbstüberwachungszeitraum gelten zehn Tage ab Besuch des Lokals.

In diesem Zeitraum gilt es, öffentliche Verkehrsmittel zu meiden, Reisetätigkeiten zu reduzieren und persönliche Kontakte zu vermeiden. Man kann auch coronapositiv sein und den Erreger übertragen, ohne selbst Symptome zu verspüren.

"Haben unser Lokal sofort geschlossen"

Der Inhaber des Lokals in der "Lederergasse 29" sagte am Abend der Kleinen Zeitung gegenüber, dass er sein Lokal sofort geschlossen habe. "Wir hatten leider in den letzten Tagen unter unseren Gästen, wie wir am Mittwoch von der Behörde informiert wurden, einen positiven Coronafall. Aus Verantwortung und Vorsicht gegenüber unseren Gästen und Mitarbeitern haben wir uns entschlossen unseren Betrieb in der Lederergasse 29 vom 5. August 2020 bis 24. August 2020 zu schließen. Unsere Mitarbeiter werden sich alle einem Coronatest unterziehen, um Sicherheit für unsere Gäste zukünftig zu gewährleisten", betont der Mann.

Auf Nachfrage der Kleinen Zeitung bestätigt der Betroffene, dass er selbst positiv getestet wurde. Er habe aber keine Symptome. Die Aussendung des Landes kritisiert er scharf: Dass der Wirt und das Lokal in der Aussendung identifizierbar gemacht wurden, "ist eine Sauerei wegen des Datenschutzes", sagt der Gastronom. Ihm sei der Schutz seiner Gäste und seiner Mitarbeiter wichtig, betont er.