Eine Bewerberin um einen Sitz im Klagenfurter Gemeinderat hat gerade ein Problem: Sie sieht sich mit einer Sudelkampagne konfrontiert. Und zwar mit einer richtig dreckigen. Erst wurde ihr Facebook-Profilfoto auf den Körper einer fremden Frau in offenherzigen Posen montiert, dann mit dem Bild eine Annonce auf einer Kontaktseite erfunden und letztlich ein Ausdruck dieser Internetseite an mehrere Menschen verschickt.

Der Name der angehenden Politikerin oder ihre Parteizugehörigkeit werden nicht genannt. Das nennt man Opferschutz. Im Übrigen sind sie für die weitere Geschichte ohne Relevanz.

Die Bildmontagen sind so unbeholfen, dass Gedanken an die Echtheit ohnehin nicht aufkommen. Das sagten auch die Polizisten, denen sie den Fall zur Anzeige brachte. Nun wird ermittelt.

Dass der Urheber – wobei auch eine Urheberin auch vermutet werden kann – nun auch Probleme mit der Staatsanwaltschaft bekommt, wäre zu wünschen. Massive psychische Probleme kann man an der bisweilen noch anonymen Person ohnehin schon festmachen. Alleine schon ob der Tatsache, dass der Täter oder die Täterin meint höchstpersönliche Dinge - die ohnehin frei erfunden sind - zur politischen Waffe machen zu können.

Und warum nun überhaupt über einen Fall berichtet wird, ohne Namen oder andere Details zu benennen? Um dem Opfer die Angst vor der Enttarnung zu nehmen. Und um alle übrigen zu sensibilisieren: Nicht alles, was im Postkasten, ob analog oder digital, landet, entspricht den Tatsachen.