An Außerirdische als Urheber glaubt zwar niemand, aber den wahren Hintergrund kennt auch keiner. Seit Wochen tauchen, quer über die Welt, vier Meter hohe Metallsäulen auf, die - wegen des Materials eigentlich fälschlich - als Monolithen bezeichnet werden. In den USA glaubte man erst, das erste Objekt in Utah sei eine heimliche Hinterlassenschaft: ein „Land Art“-Projekt des minimalistischen US-Bildhauers John McCracken. Der verstarb aber bereits 2011. Mittlerweile will das Künstlerkollektiv „The Most Famous Artist“ für die Aktion verantwortlich sein. Alle anderen Stelen haben ziemlich sicher lustige Nachahmer aufgestellt. Oder eben Aliens – so wie in Stanley Kubricks Science-Fiction-Film „2001: Odyssee im Weltraum“.

Am Donnerstag wurde auch in Kärnten der bisher erste Monolith entdeckt - am Rande eines Autohauses in der Klagenfurter Völkermarkter Straße. Geschäftsführer Maximilian Aichlseder beteuert, an der Aktion nicht beteiligt gewesen zu sein und keine Urheber zu kennen. "Nach dem abendlichen Kontrollgang kamen plötzlich zwei Mitarbeiter und sagten, ich solle schauen, was da am Rande unseres Grundstücks steht." Der Bereich sei von der Video-Überwachung nicht erfasst, daher könne er auch nicht sagen, wer die vier Meter hohe Säule angebracht habe. "Ich habe erst an einen Scherz meiner Mitarbeiter geglaubt, aber sie beharren darauf, damit nichts zu tun zu haben." Vom Gewicht her dürfte die Säule aus Stahlblech "der Masse eines erwachsenen Mannes" entsprechen. "Es muss ihn wohl jemand mit dem Auto hierher transportiert haben", so Aichlseder. Er vermutet hinter der Aktion "so etwas wie eine Marketing-Aktion". Man habe nun die Autos im Umfeld umgeparkt, "damit die Säule nicht auf eines fällt".

Der Monolith ist aus Stahlblech und ragt etwa vier Meter in die Höhe.
Der Monolith ist aus Stahlblech und ragt etwa vier Meter in die Höhe. © Walcher

Was passiert jetzt mit dem vier Meter hohen Monolithen? Aichlseder ist noch ein wenig ratlos. "Ich traue mich nicht, ihn einfach zu entfernen. Schließlich ist er nicht mein Eigentum", schmunzelt er. Wenn der Besitzer die Säule bis Montag nicht abholt, überlegt Aichlseder, sie für einen guten Zweck zu spenden. "Für weitere Ideen bin ich ausgesprochen dankbar", sagt er.

Bereits zahlreiche Schaulustige: "Der Monolith hat einen Einfluss auf mich"