Forschung gewährt uns oft den ersten, kurzen Blick durchs Schlüsselloch in Richtung Zukunft. Und wenn man dort Mikrodrohnen erspäht, glaubt man sich wirklich in einen Science-Fiction-Film versetzt. Die kleinen, ferngesteuerten Hubschrauber werden – wie viele andere Forschungsprojekte und -ergebnisse – am kommenden Samstag im Rahmen der "Langen Nacht der Forschung" präsentiert.

Zum besseren Verständnis: Was sind Mikrodrohnen? "Unbemannte Mini-Hubschrauber mit vier Rotoren, die, mit GPS-Sensoren und digitalen Kameras ausgestattet, für verschiedene Zwecke eingesetzt werden können", erklärt Markus Quaritsch vom Institut für Vernetzte und Eingebettete Systeme an der Universität Klagenfurt, das im Lakeside Park untergebracht ist. In diesem Projekt geht es um die Entwicklung von Mikrodrohnen, die bei Katastrophen eingesetzt werden könnten, "etwa bei Murenabgängen, Überflutungen oder größeren Unfällen. Da können sie einen ersten Überblick liefern, wodurch sich die Einsatzkräfte besser koordinieren ließen", erklärt Quaritsch.

Einzigartig. Weltweit einzigartig an diesem Forschungsprojekt ist die angestrebte Kollaboration von fünf bis zehn Drohnen. Quaritsch: "Eine Mikrodrohne hat derzeit eine Flugdauer von 20 Minuten. Gerade bei Ereignissen größeren Ausmaßes ist es sinnvoll, mehrere davon einzusetzen." Die gelieferten Bild- und GPS-Daten können in Echtzeit an einem Computer ausgewertet werden.

Billigere Luftaufnahmen. Was vom Handling her an Modellflugzeuge erinnert, ist nicht nur in Klagenfurt Gegenstand ernsthafter Forschung. Auch an renommierten Forschungszentren wie der Stanford University wird mit "unmanned aerial vehicles", also unbemannten Luftfahrzeugen, experimentiert. Der simple Grund: Luftaufnahmen und entsprechende Vermessungsarbeiten werden dank Drohnen weit billiger als mit echten Hubschraubern.