Der Himmel über Osttirol weint, weil Österreich Deutschland nicht geschlagen hat", stellte Werner "Grizzli" Grissmann Dienstagabend folgerichtig mit Blick auf die schweren Wolken und den herunter prasselnden Regen fest.

Fachsimpelei. Bei unwirtlichen Bedingungen kamen dennoch rund 100 Zuhörer in die Public-Viewing-Zone in Nußdorf-Debant um Kärntens EM-Botschafter Reiner Calmund, Schi-Legende Werner Grissmann, die beiden Bürgermeister Johannes Hibler (Lienz) und Andreas Pfurner (Nußdorf-Debant) sowie Moderator und Kleine-Zeitung-Sportchef Gerald Pototschnig über die EM fachsimpeln zu hören. Dabei hätte sich die illustre Runde ein weitaus größeres Publikum verdient. Gewichtigen Anteil daran hatte die kölsche Frohnatur Reiner Calmund, der nicht nur obligatorisch die kulinarischen Vorzüge der Region hervorhob, sondern auch die organisatorische Abwicklung der Euro.

Aufschwung. "Klagenfurt hat in punkto Verkehr und Sicherheit weltweit demonstriert, wie man so ein riesen Event perfekt abwickeln kann. Chapeau!" Dem konnten die anderen "Arena"-Gäste nur beipflichten. Bürgermeister Hibler erhofft sich einen generellen Aufschwung für den heimischen Fußball. "Die Begeisterung ist deutlich gestiegen, die Qualität wird es auch. Das tut den Stadien und daraus resultierend auch der Wirtschaft gut". Amtskollege Pfurner sieht ebenfalls großes Potential, warnt aber: "Es wäre absoluter Nonsens, erst Infrastruktur zu schaffen und dann mit viel Geld wieder zurückzubauen."

Vollblutidioten. Eine Kerbe in die, auf das Klagenfurter Stadion angesprochen, auch Calmund mit Gruß an die Politik schlägt: "Ich hab schon sehr viele Vollblutidioten erlebt. Wenn einer glaubt, er kann die Stadionthematik benützen, um sich politisch zu etablieren - dann 'ne Briefmarke auf den Hintern kleben und ab mit ihm! Ganz egal, welche Partei."