Wie wird man VIP, wenn man nicht Boris Becker oder Franz Beckenbauer heißt? Bei der Fußball-Europameisterschaft geht das in Klagenfurt ganz einfach. Man kauft sich ein "Very important person"-Ticket und kann sich mitten in der Fanzone auf dem Neuen Platz rund zehn Stunden kulinarisch verwöhnen lassen. Public Viewing-Organisator Stefan Petschnig hat die Fanzonen im Griff. Für die VIP-Lounge auf dem Neuen Platz ist er nicht verantwortlich, hier setzt Christian Diechler sein Konzept um. Doch Petschnig unterstützt den Gastronom, der 300 Gästen in seiner zwei Stockwerke-Lounge einen Überblick liefert. "Einige Tage sind ausverkauft, aber wir freuen uns natürlich immer auf mehr Gäste", so das Organisationsduo, das neben Reiner Calmund auch schon Elton und Oliver Pocher begrüßen durfte.

Kritikern, die die Preise zu hoch finden, wird folgende Rechnung aufgemacht. 100 Euro in der Vorrunde, 150 Euro im Viertelfinale und 180 Euro fürs Halbfinale und Finale - soviel kostet ein Ticket. Ab 14 Uhr bis 24 Uhr gibt es ständig ein frisches, warmes Büfet vom Asia Wok bis zu Kasnudeln, Snacks, Kaffee, Bier und Wein alles inklusive. Wer seine Firma einladen möchte, bekommt einen 8er-Tisch in der Vorrunde sogar für 690 Euro. Die Spiele werden auf acht Megaflats übertragen, ebenso wie Konzerte von der Fanzone auf dem Messegelände. Mitten in der Fanzone ist die VIP-Lounge ein besonderer Ort, ohne abzuheben.

Am Berg. Innsbruck hingegen hievt ihre VIPs weg von der Fanzone auf 2000 Meter Seehöhe und gibt ihnen die Möglichkeit ab 14 Uhr bis zur letzten Bahn um 23.30 Uhr ihr Fußballfansein auszuleben. Getränke und Speisen sind frei, auf Megaflats werden die Spiele ausgetragen und mit 240 Euro pro Tag ist man an den Grundspieltagen dabei. "Die Nachfrage ist sehr gut", sagt Matthias Schipflinger, verantwortlich für den gesamten Fanzonenbereich.

Nicht unmöglich. Es ist also nicht unmöglich bei der Fußball-EM ein VIP zu sein - auch wenn man nicht Boris Becker heißt.