Fritz und Franz sind 40 Jahre alt und arbeiten wöchentlich 38,5 Stunden als Mechaniker. Fritz in Vorarlberg, Franz in Kärnten. Der große Unterschied zwischen den Beiden: Fritz verdient 2594 Euro brutto pro Monat, Franz 2315 Euro. Noch krasser, wenn man die Technischen Zeichner in Kärnten, Max und Helene, vergleicht: Max findet 2315 Euro monatlich auf seinem Lohnkonto, Helene nur 1531 Euro (inklusive Sonderzahlungen).

Keine Fiktion. Ein fiktives Zahlenspiel? Mitnichten. Laut jüngster Studie der Arbeiterkammer sind die Lohnunterschiede ernüchternde Realität und treiben vor allem arbeitenden Frauen die Zornesröte ins Gesicht. Denn sie verdienen in Zeiten angeblicher Gleichberechtigung im Schnitt noch immer um 33,9 Prozent oder um 784 Euro monatlich weniger, als ihre männlichen Geschlechtsgenossen. Gründe sind die schlecht bezahlten Jobs in denen fast nur Frauen arbeiten. Zum Beispiel als Küchenhilfe in der Gastronomie, als Lagerarbeiterin im Handel, als Schreibkraft bei Notaren und Anwälten oder als Arzthelferinnen. Zieht man die Teilzeitbeschäftigung ab, die zu 70 Prozent weiblich ist, betragen die Einkommensunterschiede immer noch 23 Prozent. Für diese eklatanten Einkommensunterschiede wurde Österreich bereits von der EU gerüffelt. Geändert hat sich nichts.

Kärnten holt nicht auf. Doch nicht nur die Arbeitnehmerinnen sind laut Studie im Nachteil, sondern die Kärntner Arbeitnehmer insgesamt, stellt man sie mit ihrem Einkommen in Relation zu den Kollegen in anderen Bundesländern.

Auf der Stelle. "Kärnten tritt bei der Einkommensentwicklung auf der Stelle. Genau wie vor zehn Jahren verdienen sie noch immer um vier Prozent weniger als der österreichische Schnitt," schlägt der Präsident der Kärntner Arbeiterkammer, Günther Goach Alarm. Mit einem Medianeinkommen (siehe Kasten) von 1.973 Euro liegt Kärnten an drittletzter Stelle und damit bundesweit im Schlussfeld. Zum Vergleich: In Wien beträgt das Durchschnittseinkommen 2139 Euro im Monat, Noch weniger gibt es nur in Tirol (1967 Euro) und im Burgenland (1785 Euro) auf die Hand.