Noch im Herbst gab es für Elmar Lichtenegger nur ein großes Ziel: Peking. Ein Ziel, dass der Kärntner Hürdensprinter nicht mehr erreichen wird. Wie am Mittwoch am späten Abend bekannt wurde, beendet der 33-Jährige mit sofortiger Wirkung seine Laufbahn auf der Laufbahn.

Der Grund. Ein am 22. November getätigter Dopingtest des Völkermarkters brachte ein positives Ergebnis. Im Harn des ehemaligen Hallen-Vize-Europameisters wurden Rückstände der Substanz Nandrolon nachgewiesen. Lichtenegger bestätigte noch in der Nacht das Ergebnis gegenüber der Kleinen Zeitung: "Ich bin mir meiner Unschuld sicher und werde alle Mittel ausschöpfen, das zu beweisen." Lichtenegger vermutet, dass verunreinigte Nahrungsergänzungsmittel für das Testergebnis verantwortlich sind. Eine solche Verunreinigung führte bereits 2003 zu einer 15-monatige Sperre des Kärntners. Obwohl Lichteneger damals lückenlos nachweisen konnte, dass der Hersteller der Nahrungsergänzungsmittel die Verunreinigung - und damit das positive Testergebnis - verursacht hatte.

Ämter zurückgelegt. Das Reglement der Welt-Anti-Doping-Organisation (WADA) sieht im Wiederholungsfall auf jeden Fall eine lange Sperre vor. Ein unrühmliches Karriereende. "Ich wurde zwei Tage vor dem positiven Test bereits einmal getestet, das Ergebnis war negativ", sagt Lichtenegger. Nachsatz: "Ich bin immer gegen Doping eingetreten. Außerdem würde kein Spitzensportler mit Nandrolon dopen. Die Substanz ist sechs bis zwölf Monate nachweisbar, sie würde praktisch bei jeder Kontrolle sofort auffallen. So dumm ist niemand."

B-Probe. Lichtenegger will jetzt auch die B-Probe öffnen lassen: "Ich weiß, meine Karriere ist vorbei, aber niemand soll sagen können, ich hätte nicht alles versucht." Seine Funktionen beim Österreichischen Leichtathletikverband wird der ehemalige BZÖ-Nationalrat Lichtenegger ebenfalls mit sofortiger Wirkung zurücklegen. Fenster schliessen