Sie haben hohe Ziele als Export-Finanzierer gesteckt. Wie steht´s?

PETER GAUPER: Der Export ist der Motor der guten Konjunktur. Die Kärntner Raiffeisen Gruppe hat im Vorjahr ein Exportvolumen von 31 Millionen Euro finanziert. Heuer wollen wir es prozentmäßig wieder zweistellig steigern.

Ihr langer Arm ist die Raiffeisen International. Wie klappt das?

GAUPER: Das Begleiten ins Ausland übernehmen wir, die Servicierung im Ausland macht die RI.

Die RI hat 2848 Filialen, jede Woche kommen drei dazu. Wie viele Kärntner nutzen dieses Netz?

GAUPER: In Kärnten gibt es 2000 Exportfirmen. Raiffeisen betreut, gemäß unserem Marktanteil bei KMU, rund 60 Prozent von ihnen.

In Russland hat Raiffeisen die siebentgrößte Bank. Wie viele Kärntner wagen sich so weit mit?

GAUPER: Russland verspricht auf Jahre hohes Wachstum, da geht die Musik ab. Deshalb haben wir dort eine starke Position aufgebaut. Die größeren Kärntner Unternehmen evaulieren zumindest den Markt, auch bei KMU wächst das Interesse an Russland.

Der Einstieg des Oligarchen Deripaska bei der Strabag, an der Raiffeisen beteiligt ist, sorgt für Aufsehen. Ihre Meinung dazu?

GAUPER: Man muss zu dem Deal gratulieren, weil er strategisch eine gigantische Perspektive eröffnet, in das Baugeschäft einzusteigen - mit einem Partner, der viele Türen öffnet. Das wird eine Story mit hohem Charme.

Dass Oleg Deripaska als Kreml-Freund gilt und man in die Nähe des Systems Putin gerät, das derzeit von Prügel für Oppositionelle geprägt ist, stört Sie nicht?

GAUPER: Man muss die unternehmerische und die politische Ebene unterscheiden. Für Haselsteiner und die beteiligte Raiffeisengruppe Niederösterreich-Wien ging es strategisch darum, eine langfristige Unternehmensperspektive zu finden.

Die RI-Kampagne lädt weiter nach Osten ein: auf nach China!

GAUPER: Wir haben in den letzten zwei Jahren ein Dutzend Kärntner Unternehmen nach China begleitet, die dort Joint ventures abgeschlossen haben, darunter die Treibacher Industrie AG.

Ziel des Exporttages, den Sie am 29. Mai in Klagenfurt abhalten?

GAUPER: Wir wollen Appetit auf Export machen. In Kärnten könnten bald einige hundert weitere Unternehmen in Export einsteigen.