Es war am vergangenen Donnerstag - dem vorletzten Schultag vor der Zeugnisverteilung -, als ein 16-jähriger Schüler aus Klagenfurt plötzlich von grippeartigen Symptomen befallen wurde: hohes Fieber, starke Kopfschmerzen, Brechreiz, Benommenheit, Nackenstarre.

"Meningokokken-Infektion". Als sich der Zustand des 16-Jährige gegen Abend rapide verschlechterte, alarmierten die Eltern die Rettung. Der Notarzt lieferte den jungen Patienten in die Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde (Elki) am LKH Klagenfurt ein. Nach der Diagnose "Meningokokken-Infektion" lief sofort eine intensive antibiotische Behandlung an. Diese sollte knapp fünf Tage - bis Montag dieser Woche - dauern.

Kampf verloren. Dann jedoch gewann die aggressive Infektion die Oberhand. Die Ärzte verloren den Kampf um das Leben des 16-jährigen Klagenfurters. Noch am Freitag - dem Tag der Zeugnisverteilung - hatte das Gesundheitsamt der Stadt Klagenfurt alle Vorsichtsmaßnahmen getroffen, um eine eventuelle weitere Infektion im Umfeld des Schülers zu verhindern. "Das Landeskrankenhaus hat uns am vergangenen Freitag in der Früh von der infektiösen Erkrankung des Schülers in Kenntnis gesetzt", berichtet die Klagenfurter Gesundheitsstadträtin Maria-Luise Mathiaschitz. "Daraufhin haben wir die gesamte antibiotische Abschirmung gegen die Meningokokken - sie werden durch Tröpfcheninfektion übertragen - vorgenommen."

Vorbeugung. Das Umfeld des Schülers - das heißt, sämtliche Personen, mit denen er in letzter Zeit täglich mindestens vier Stunden lang in Kontakt stand - wurde in die vorbeugende Behandlung einbezogen. Davon betroffen waren neben der Familie des 16-Jährigen vor allem seine Mitschüler und seine Lehrerinnen und Lehrer an der Höheren Technischen Lehranstalt Mössinger Straße in Klagenfurt.

Antibiotisch abgeschirmt. "Wir haben zirka 50 Personen antibiotisch abgeschirmt", erklärt die Gesundheitsstadträtin. "Weiters wurden Laborproben gemacht. Sollte es sich herausstellen, dass der 16-Jährige an der Serogruppe C erkrankt war - gegen diese gibt es eine Impfung -, werden wir alle betroffenen Personen aus seinem Umfeld zusätzlich noch impfen." Der tödliche Verlauf der Krankheit bei dem Schüler sei, so Mathiaschitz "wirklich sehr, sehr tragisch".