Zehn Bürgerinitiativen aus Ebenthal und Klagenfurt rennen mittlerweile - unterstützt von der Gemeinde Ebenthal - gegen das geplante Gas-Dampf-Kraftwerk in Limmersdorf Süd an. Bei der einberufenen Pressekonferenz vergangenen Mittwoch sorgten sich Anrainer vor allem um die Umwelt.

Befürchtungen. Sprecher Maximilian Felsberger befürchtet riesige Kühltürme, zusätzliche Hochspannungsleitungen, "Industrieschnee" und Nebel aufgrund des Wasserdampfaustrittes. In den verteilten Flugblättern sorgt man sich auch um eine hohe CO2- und Ozon-Belastung und ortet Gefahr für den Wasserhaushalt der Gurk.

Luftverschmutzung. "Ein Großkraftwerk mit enormem Ausstoß von Schadstoffen und Wasserdampf verschärft die Probleme unserer Luftqualität: Im Klagenfurter Becken findet bei Inversionswetter kein Luftaustausch statt. Schadstoffe werden über Wochen hinweg gesammelt, wie heuer im Jänner und Februar, als 48 Tage lang die Grenzwerte überschritten wurden", sagt Günter Schiberl, Sprecher der Ebenthaler Bürgerinitiative. Und Sprecher Gerhard Quantschnig will nur "die unbedingt erforderlichen Maßnahmen, nämlich Fernwärme im benötigten Ausmaß am bestmöglichen Standort, mit Ausblasung möglichst über der Inversionsgrenze".

Prüfung abwarten. Harald Tschabuschnig, Leiter der Umweltabteilung des Landes, verweist in diesen Umweltfragen auf die heuer anstehende Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP): "Auf die Anliegen der Bürger wird dort eingegangen. Über 20 Gutachter, die das Projekt in- und auswendig kennen, werden Antworten geben."

Umkreis. Die Antwort auf die Frage nach der Zahl der Betroffenen gibt die Vermessungsabteilung des Magistrates Klagenfurt: 9518 Einwohner leben derzeit im Umkreis von 1000 Metern des alten Fernheizkraftwerkes im Klagenfurter Stadtgebiet. In der Zone befindet sich auch das Landeskrankenhaus. Im Einzugsgebiet des geplanten Standortes in Limmersdorf Süd leben 191 Klagenfurter - und laut Bürgermeister Franz Felsberger 3000 Ebenthaler.