Der 21. Mai 1994 ist ein Datum, das Wolfgang Dabernig nie im Leben vergessen wird -und das auf Nachfrage wie aus der Pistole geschossen kommt. Es war der Tag der sein Leben veränderte, und, erzählt der Kötschacher, "wohl so kommen hat müssen".

Reha-Aufenthalt. Bei einer Mountainbike-Tour auf dem Plöckenpass kam Dabernig schwer zu Sturz, die niederschmetternde Diagnose: Bruch des 6. und 7. Halswirbels. Fazit: totale Querschnittlähmung. "Man kann gar nicht beschreiben, was einem alles durch den Kopf geht, wenn man seinen Körper nicht mehr spürt", erinnert er sich. Vier Tage und einige Operationen später der Lichtstrahl am Horizont: ein Zucken im linken kleinen Zeh - und die Hoffnung: "Da geht noch was, es ist nicht alles verloren." Nach sechs Monaten Reha-Aufenthalt war das Wunder vollkommen: "Ich kehrte nur mithilfe von Stöcken - für Krücken war ich zu eitel - nach Hause zurück und spulte am nächsten Tag schon wieder 20 Kilometer am Rad ab."

Teillähmungen. Trotz Sensibilitätsstörungen und Teillähmungen auf der rechten Körperseite schien der Sport das Allheilmittel zu sein - mit Option auf Größeres. "Irgendwo hab ich einen Bericht über Behindertensport gelesen und fing an mich zu informieren", beschreibt der 50-Jährige die Anfänge seiner zweiten sportlichen Karriere - mit beachtlichem Erfolg. Silbermedaillen-Gewinner bei den Paralympics in Athen 2004, EM-Medaillengewinner und mehrfacher Staatsmeister ist er bereits. Morgen bricht der Telekom-Networker zu seiner nächsten großen Mission, den Paralympics, nach Peking (6. bis 17. September) auf.

Therapie. Und wie steht's um die Medaillenchancen? "Es wird ganz schwer werden, die Konkurrenz ist stark. Aber ich habe mein Olympia-Gold bereits 1994 geholt: Als ich die Therapie auf meinen eigenen Beinen verlassen konnte."